Dienstag, 22. Dezember 2015

Pokémon Go: Die Erfüllung eines Kindheitstraumes?

Im kommenden Jahr bringen die Mobile-Entwickler von Niantic die Pokémon erstmals auf iOS und Android. Ich rede logischerweise von dem Geocaching-Titel "Pokémon Go", der einen jeden in eine Zeit zurückversetzen soll, in der man noch davon träumte selbst ein Pokémontrainer zu sein und sich in packende Kämpfe mit Glurak, Pikachu und Co zu stürzen.

Damals konnte man dies lediglich mit Hilfe eines guten, alten GameBoys sowie einer blauen respektive roten Version des ersten "Pokémon"-Titels von den Mannen von GameFreak machen. Seitdem sind beinahe zwei Jahrzehnte vergangen und anstatt beider Versionen, einem Link-Kabel
und einem Freund benötigt man heutzutage nur noch eine Internetverbindung, um die kleinen und zum Teil auch gigantischen Monster miteinander zu tauschen. Trotzdem ist und bleibt alles sehr stationär und ist weit davon entfernt, dass man sich ähnlich Ash in die Wildnis schlägt, um letztendlich neue Gefährten zu entdecken.

"Pokémon Go" versetzt uns jedoch nicht in virtuelle Welten. Stattdessen werden wir die Wohnungstür hinter uns schließen sowie die Stufen auf die Straße hinabsteigen können. Zücken wir daraufhin unser Smartphone, was heutzutage schon beinahe selbstverständlich ist, dann kann es vorkommen, dass wir in unserem Vorgarten auf ein wildes Rattfratz treffen. Der Bildschirm unseres Smartphones ist letztendlich die einzige Grenze zur Virtualität, So wird man Wasser-Pokémon lediglich an Wasserstellen finden, Käfer-Pokémon in Wäldern entdecken können. Näher war man einem tatsächlichen Pokémon-Abenteuer nie zuvor. Zumal nicht alle Monster in der näheren Umgebung verfügbar sein werden. Stattdessen wird man für so manches quer um die Welt reisen oder einen passenden Tauschpartner finden müssen.

Wie Niantic zuletzt bereits verraten hatte, sollen die Spieler nicht nur in Großstädten die vollständige Spielerfahrung genießen können. Auch die kleinen Dörfer werden mit Pokémon gespickt sein, sodass man sich in ländlichen Gegenden tatsächlich in verschiedene Abenteuer stürzen kann. So stellt sich nur die Frage, inwieweit die Abwechslung an Pokémon in der eigenen Umgebung geboten wird und was an Orten passiert, an denen die Netzanbindung durchaus zu wünschen übrig lässt. Denn das Interesse der breiten Masse an "Pokémon Go" ist bereits unter Beweis gestellt worden. Schließlich wurde der Ankündigungstrailer bereits über 20 Millionen Mal angeschaut.

Sehenswert: Ankündigungstrailer zu "Pokémon Go"

Doch wird es Niantic schaffen Kindheitsträume zu erfüllen? Ich muss zugeben, dass ich vor zwanzig Jahren solch einen Titel mit Garantie exzessiv genutzt hätte und man mich aller Voraussicht nach häufiger in der Wildnis angetroffen hätte. Heutzutage macht das mein Rücken nicht mehr mit und meine Knie würden wahrscheinlich laut aufheulen, doch damals hätte man mich nur schwer zurückhalten können.
Wenn Niantic es jedoch schafft die Jugend von heute aus den Zimmern zu locken und die Smartphone-Sucht in einen positiven Effekt umzuwandeln, dann kann ich mich nur vor ihnen verneigen. Ich hoffe zumindest im Laufe des kommenden Jahres Kinder zu entdecken, die sich auf die Suche nach Pokémon begeben. Die Marke und die Spielidee sind zumindest Erfolgsgaranten. Nun muss Niantic lediglich beweisen, dass man auch die Technik von "Ingress" weiterentwickeln kann.

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