Samstag, 20. Juli 2024

Ghost of Tsushima: Der zähe Weg von Lust zu Frust

In all den Jahren als Redakteur hatte ich eine Masse an Nachrichten geschrieben. Und immer wieder kamen ein paar Spiele auf, die einem massiven Hype ausgeliefert wurden. Mal konnte sie die hohen Erwartungen erfüllen, mal gingen sie gnadenlos unter.

Eines dieser Spiele, das sich am Ende einer gewaltigen Beliebtheit erfreuen durfte, war "Ghost of Tsushima" aus dem Hause Sucker Punch. In all den Jahren seit der Veröffentlichung bin ich diesem Spiel aus dem Weg gegangen. Das Interesse war lange Zeit einfach überhaupt nicht vorhanden. Doch vor gut zwei Monaten spielte ich den Titel nach all den Jahren. 

Der Ankündigungstrailer zum Ende des Jahres erscheinenden "Assassin's Creed Shadows" hatte in mir das Verlangen nach einem Samuraiabenteuer geweckt.


Jetzt stellt sich jedoch die Frage, ob mir die Erfahrung von "Ghost of Tsushima" sowie der Erweiterung "Insel Iki" gefallen hat. Ich wusste ja, worauf ich mich in etwa einließ. Schließlich hatten bereits Freunde von vereinzelten Längen berichtet.

Kein Wunder, dass die Samurai besiegt wurden


Als ich in die Rolle von Jin Sakai schlüpfte und mich dem Kampf gegen die Mongolen anschloss, waren meine Erwartungen eher durchwachsen. Und soviel sei vorweggenommen – die Erwartungen hat das Open-World-Abenteuer noch klar unterschritten.

Denn "Ghost of Tsushima" fängt im ersten Akt durchaus interessant an. Ein Samurai, der in der großen Schlacht am Meer seiner Ehre hinterherlief und zu Boden ging. Statt mit seinen "Brüdern" im Sand zu verbluten, wird er gerettet und erholt sich langsam von seinen Wunden. Zumindest von den Äußerlichen. Die tiefen Schnitte seiner Seele versucht Jin damit zu verschließen, dass er seine Insel und sein Volk von den Invasoren befreit. Allerdings muss er dafür auf Mittel und Wege zurückgreifen, die gegen das Credo seiner ganzen Kaste verstoßen.

Es ist ehrlos, wenn man einen Gegner von hinten oder gar aus den Schatten heraus attackiert. Nutzt man auch noch "Diebeswerkzeuge" wie Rauchbomben, dann ist man automatisch unwürdig. Und die Handlung von "Ghost of Tsushima" versucht diesen Aspekt immer wieder durchzudrücken. 

Jedoch blieb mir das Gefühl nicht fern, dass Jin als Hauptcharakter unfassbar blass bleibt und für mich mit seinen Taten meist nichts als reine Dummheit ausstrahlt. Als Samurai müsste er smarter sein, als Geist müsste er viel gerissener sein. Allerdings rennt er von einer dummen und törichten Situation in die nächste und agiert dabei so unfassbar naiv, dass es einfach nur noch wehtut. Wenn dies lediglich Jin wäre, der so eindimensional wirkt, hätte ich dem Ganzen ja noch eine gewisse Absicht zugeschrieben, aber auch andere Charaktere wie Masako und Fürst Shimura haben keinerlei Tiefe und bieten stets nur eine Sichtweise auf die Dinge.

Dies machte "Ghost of Tsushima" für mich im Sinne der Handlung so qualvoll, da die Autoren nie auch nur eine gewisse Tiefe in das ganze Abenteuer bringen konnten. Und da sich die Geschichte über drei Akte abspielt, flehte ich irgendwann, dass es doch alles mal vorbei ist. Doch wollte es nicht so schnell enden.

Schließlich haben Sony Interactive Entertainment und Sucker Punch ein Open-World-Abenteuer erschaffen, das einen mit zig Sammelaufgaben und längeren Questreihen rund um die verschiedenen Nebencharaktere bei Laune halten soll. So weit, so gut. Der Nebel des Krieges, der die Karte verdeckte, insofern man den Bereich nicht abgelaufen ist, nervte mich jedoch bei dem Abarbeiten dieser Aufgaben.

Ich lief letzten Endes jeden noch so kleinen Winkel der Karte ab, um den nächsten Fuchsbau oder das nächste Onsen zu entdecken. Das waren teils so viele Sachen, dass nach dem ersten Akt schon kaum noch Abwechslung hinzukam. Auch in der Erweiterung hatten sich die Entwickler eine neue Funktion überlegt und diese dann immer und immer wieder eingebaut. Ich empfand das Gameplay in der offenen Welt so unfassbar uninspiriert, dass es mich in alte "inFamous: Second Son"-Zeiten zurückversetzte. Auch dort konnte Sucker Punch kaum Mehrwert in die Welt bringen.

"Aber Tobias, das Kampfsystem ist doch spitze. Das kannst du doch nicht kritisieren!"

Ja. Nein. Was anfangs noch gut funktioniert, da man verschiedene Haltungen hat, wird recht schnell doch eintönig. Schließlich hat man alle Haltungen mitsamt den dazugehörigen Fähigkeiten spätestens zum Ende des ersten Aktes freigeschaltet. Danach gibt es kaum noch Sachen, die dem Ganzen noch eine gewisse Tiefe geben, Also war es ein reines Durchgekloppe mit gelegentlichen Haltungswechseln. Daran hatte ich mich auch recht schnell satt gesehen. Da auch die Bosskämpfe nach dem simplen Muster von Duellen absolviert wurden, gab es auch da kaum etwas Neues, was mal mein Interesse weckte.

Die Spielwelt war hingegen soweit durchaus schön anzusehen. Der ganze technische Aspekt von "Ghost of Tsushima" gehört gelobt. Hatte ich mal den einen oder anderen Bug? Sicherlich. Bin ich jemand, den das massiv stört? Nein. Solange es flüssig spielbar ist, bin ich an und für sich schon zufrieden. Und in der Hinsicht kann ich mich nicht beschweren.

Überhaupt war die Insel von Tsushima in einigen Teilen sehr schön designt und der leitende Wind war eine tolle Idee. Aber insgesamt verblasst auch all dies mit zusätzlicher Spielzeit.

Und wer jetzt ein wenig zwischen die Zeilen lesen konnte, der wird schnell erkannt haben, dass meiner Ansicht nach "Ghost of Tsushima" einfach zu lang ausfiel. Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre nach Akt I schon Schluss gewesen. Bis dahin hatte ich durchaus Spaß an dem Spiel. Danach war es nur ein ständiges Wiederholen ohne jegliche sinnvolle Entwicklung. 

Auch mein Interesse an Samuraiabenteuern war danach sehr schnell abgeflacht. Deswegen mache ich jetzt das, was die Entwickler hätten machen sollen ... Schluss.

Freitag, 1. April 2022

Elden Ring: Kein Spiel für Komplettisten!


From Softwares Open-World Action-Rollenspiel "Elden Ring" ist seit seiner Veröffentlichung Ende Februar in aller Munde. Die Kritiker überschlugen sich mit Lobeshymnen und priesen Hidetaka Miyazakis neuestes Werk als eines der besten Spiele aller Zeiten.

Dies sind riesige Lorbeeren, die dem neuesten "Souls"-Abenteuer angehaftet wurden, ehe der Titel überhaupt in die Hände der gemeinen Spieler:innen gelangte. Als sei dies nicht genug, wurde seitens des Publishers Bandai Namco Entertainment jahrelang eine Zusammenarbeit mit dem Fantasy-Schriftsteller George R.R. Martin proklamiert, der mit seiner "Das Lied von Eis und Feuer"-Buchreihe und der daraus entstandenen "Game of Thrones"-TV-Serie eine immense Popularität genießt. Zudem konnte From Softwares letztes Spiel "Sekiro: Shadows Die Twice" auf internationalen Preisverleihungen die Auszeichnung als "Spiel des Jahres" abräumen.

All diese Umstände sorgten für eine enorme Erwartungshaltung, die Miyazaki mit seinem Team laut Kritikern erfüllt zu haben schien. Und ich muss sagen, dass ich mich wirklich auf das Abenteuer gefreut hatte, noch ehe Prädikate wie "Beste offene Spielwelt aller Zeiten" und "Bestes Spiel aller Zeiten" ─ oder was auch immer da noch im Presseäther herumschwirrte ─ die Runde machten. Soviel sei vorweggenommen, ich wurde nicht enttäuscht. 

Nichtsdestotrotz gehe ich mit den Meinungen meiner Pressekollegen nicht ganz mit.

Vom Maskenträger zum Magier zum Eldenfürsten


Meine Reise in die Zwischenlande begann wie in jedem "Dark Souls" und "Demon's Souls" mit der
Charaktererstellung. Vorab der Veröffentlichung hatte ich mir vorgenommen, dass ich mich von meinem sonst reinen auf Geschicklichkeit geskillten Charakter entferne und mehr als nur mein geliebtes Kurzschwert nutze. Gesagt, getan. Es sollte mich die nächsten 150 Spielstunden der Gefangene Tobyn Lannister (ja, eine "Game of Thrones"-Referenz konnte ich mir nicht verkneifen) begleiten. 

Ich wollte mich nicht allzu lange als "Mann in der eisernen Maske"-Cosplayer durch die weitläufige Spielwelt begeben, weshalb ich mir alles anlegte, was ich finden konnte. Dies ist irgendwo auch das Spielkonzept hinter "Elden Ring".

Schließlich hat man von Beginn an die freie Wahl, wohin einen die eigene Reise führen wird. Reist man durch Limgrave und nimmt alle Höhlen und Katakomben auf dem Weg mit oder macht man Abstecher in den Nebelwald, auf die Halbinsel der Tränen der oder gar nach Caelid? Man entscheidet selbst. Klar sollte nur sein, dass man die Chance hat bessere Ausrüstung zu finden, wenn man sich durch die kleinen Dungeons kämpft und die unvermeidlichen Bossgegner besiegt. Und da die Belohnungen nicht zufällig sind, gibt einem From Software bereits früh einige nützliche Gegenstände an die Hand. Man muss sie eben nur finden.

Ganz im Stile eines "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" oder auch "The Elder Scrolls V: Skyrim" erkundet man jede Ecke dieser Fantasy-Spielwelt, die mit teils garstigen Gegnern, abscheulichen Kreaturen und fiesen Fallen gespickt ist. Und das Erkunden machte mir einfach Spaß! 

Zu viel gesehen!


Keine Ecke blieb unberührt und ich hinterließ eine Schneise aus Blut und Verderben. Harmlose Tiere, die als Quelle von Herstellungsmaterialien dienen, mussten ebenso meiner anfänglichen Stichwaffe und meinem späteren Morgenstern zum Opfer fallen wie die überdimensionierten Fledermäuse, Krabben oder Oktopusse, die mir an den Kragen wollten. 

Außerdem sprang ich entweder zu Fuß oder auf meinem treuen Ross auf allen möglichen Dächern umher, um auch noch das letzte Geheimnis zu entdecken. 

So wurde "Elden Ring" zu meinem persönlichen Jump 'n' Souls. Und sei es nur ein weiterer Schmiedestein für meine üppigen und gut sortierte Steinsammlung, den ich hinter der zweiten Ecke und nach drei gezielten Sprüngen über Grabsteine finde. Es musste erkundet werden!

Aber darin ist meiner Meinung nach auch direkt das Damoklesschwert dieses Abenteuers versteckt. Erkundet man nämlich alle Orte dieser Spielwelt, wird man zwar mit zahlreichen Waffen, Rüstungen und mehr belohnt, jedoch sieht man auch zu häufig alte Bekannte wieder. Um die Dungeons zu füllen, hat From Software auf das Recycling von Bossgegnern zurückgegriffen, sodass man sie meist nicht nur einmal oder zweimal in einem vollständigen Spieldurchgang trifft. Teilweise kann es schon fast eine zweistellige Anzahl an Aufeinandertreffen geben ─ und da setzte bei mir die Ernüchterung ein.

Ich fieberte den Bosskämpfen nicht mehr so entgegen, wie ich es aus früheren From Software-Spielen kannte. Stattdessen waren es später meist die Dungeons selbst, die mir mehr Spaß bereiteten als der eigentlich geplante Höhepunkt eben dieser. 

Darüber hinaus wird man irgendwann schon ziemlich übermächtig, wenn man alles in "Elden Ring" absolviert. Es lief darauf hinaus, dass ich am Ende des ersten Durchgangs mit Charakterlevel 193 dastand, mein Mondschleier-Katana in der Hand hielt und mächtige Zauber im Repertoire hatte. Tja, die Gegner stellten keine sonderliche Herausforderung mehr dar. Selbst einen zweiten Durchgang hatte ich mit fünf Toden in wenigen Stunden hinter mich gebracht.

Und wenn ich all dies Revue passieren lasse, dann komme ich zu dem Schluss, dass "Elden Ring" nicht entworfen wurde, damit man alles im ersten Durchgang erlebt. Vielmehr hat man eine packendere und abwechslungsreichere Spielerfahrung, wenn man wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte der Spielwelt und Geheimnisse zu Gesicht bekommt.

Nicht nur, dass man auf zig Kämpfe mit den Grabwächterhunden verzichten würde. Man hätte auch nicht die Auswahl aus so ziemlich jeder Waffe, jedem Schild und jeder Rüstung im Spiel; gepaart mit Zaubern und Anrufungen.

Aber als Gamer sind wir heutzutage so konditioniert, dass wir ─ vor allem in Open-World-Spielen ─ 100 Prozent abschließen möchten. Es reicht nicht, dass man nur den Abspann sieht. Vielmehr muss alles erlebt werden wie es uns Ubisoft und Rockstar Games in den letzten Jahrzehnten gelehrt hatten. Und genau dabei fällt "Elden Ring" dann qualitativ ab. 

Nichtsdestotrotz bleibt es ein großartiges Abenteuer, in dem man eine Menge erleben kann. Nur die schiere Masse an Bossgegnern, die vor allem mehrfach auftauchen, sorgt bei mir dafür, dass ich mich auf lange Sicht an die meisten nicht mehr werde erinnern können, während ich aus "Dark Souls 3" und "Sekiro: Shadows Die Twice" noch Jahre später die meisten Bosse benennen könnte. Es fehlt mir einfach der euphorische Jubel, nachdem ich endlich einen schwierigen Kampf geschafft habe. Dafür ist "Elden Ring" für 100-Prozent-Spieler dann doch keine Herausforderung.

Dementsprechend sollte man sich gut überlegen, wie man "Elden Ring" angeht. Untersucht man jeden Winkel oder nimmt nur dann und wann einen Dungeon mit, wenn man über ihn stolpert? Die Entscheidung ist letztendlich jedem selbst überlassen.

Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung nur sagen, dass ich lieber weniger gemacht hätte.

Mittwoch, 18. November 2020

Meine Spiele der PS4-Generation

Nachdem mich bereits die Versandbestätigung für die PS5 erreichte, ist es an der Zeit noch einmal einige Worte zu meinen Lieblingsspielen der PS4-Generation zu verlieren. Einige Spiele waren auch schon in meiner Spiele der Dekade-Liste zu finden, aber manchmal hält doppelt einfach besser.

1. NieR: Automata (2017)

Was soll ich noch zu diesem Action-Rollenspiel aus dem Hause PlatinumGames sagen? Es ist für mich die Speerspitze dieser Generation, da sie eine überaus tiefgründige, vielschichtige Geschichte von Yoko Taro mit einem phänomenalen Soundtrack von Keiichi Okabe und einem unglaublichen Action-Gameplay von Takahisa Taura verbindet. Es ist ein Spiel, das man unbedingt gespielt haben sollte.

2. Death Stranding (2019)

Tja, der viel gescholtene "DHL-Simulator" gehört für mich zu den prägendsten und zugleich wundervollsten Spielerfahrungen dieser Generation. Selten habe ich mich in alle kleinen Details eines Spiels verliebt und in aller Ruhe alle Funktionen ausprobiert. Über 130 Stunden habe ich in dieses durchaus einzigartige Abenteuer von Hideo Kojima gesteckt. Keine Sekunde habe ich bereut.

3. Persona 5 Royal (2020)

Nachdem mich die Originalversion von "Persona 5" aus dem Jahre 2017 zwar überzeugte, aber nicht vollends begeistern konnte, schaffte es die erweiterte und zugleich verbesserte Neuauflage mich zu faszinieren. Die spielerischen Verbesserungen sorgen für einen angenehmeren Spielfluss, das zusätzliche Kapitel schafft einen emotionalen Spannungsbogen, der nur selten in Spielen zu sehen ist und der Soundtrack brennt sich einem einfach ins Hirn.

4. Yakuza 6: The Song of Life (2018)

Selten war ich so emotional ergriffen wie in "Yakuza 6: The Song of Life". Eine 13 Jahre lange Reise ging zuende und all die Charaktere, die ich in den sechs Vorgängern kennen und lieben gelernt habe, rührten mich zu Tränen. Meine Liebe zu diesem Spiel habe ich in diesem Beitrag bereits auf den Punkt gebracht. 

"Yakuza" ist bis heute meine absolute Lieblingsreihe und zum Glück kann man heutzutage alle acht Hauptteile auf der PS4 spielen. <3

5. The Last of Us: Part II (2020)

Ich mochte "The Last of Us" nicht! Dies änderte sich auch nicht, als ich den ersten Teil vor der Veröffentlichung von "The Last of Us: Part II" nach Jahren ein zweites Mal spielte. Aber hallo, hat mich Naughty Dog mit dem neuen Teil umgehauen. Hart, brutal, konsequent und eine kluge Geschichte mit einem fantastischen Pacing. Die Abschnitte mussten so lang sein, wie sie Naughty Dog gemacht hat, um auch die emotionale Wandlung des Spielers zu ermöglichen. Wer sich dem Ganzen nicht öffnen konnte und die Tragweite der Geschichte vielleicht nicht ganz realisiert hat, hat mein Mitgefühl. Aber Naughty Dog fuhr mit "The Last of Us: Part II" das für mich beste Spiel der Unternehmensgeschichte auf.

6. The Last Guardian (2016)

Nach der jahrelangen Wartezeit bekamen wir mit "The Last Guardian" ein herzzerreißendes und gefühlvolles Abenteuer geboten, in dem man mit Trico einen so liebevollen Begleiter an seine Seite bekam. Habe mir für die PS5 extra noch einmal die Retail-Fassung gekauft, um es auf 60 fps spielen zu können. Das sagt wohl alles. :D

7. The Tomorrow Children (2016)

Leider konnte Q-Games' sozialistisches Multiplayer-Spiel "The Tomorrow Children" die Spieler nicht ansprechen, weshalb die Server relativ schnell vom Netz genommen wurden. Allerdings habe ich es geliebt die Ressourcen abzubauen, die Kaiju zu bekämpfen und die eigene Stadt wachsen zu lassen. Und ich vermisse es noch heute!

8. Monster Hunter World (2018)

Fährten lesen, Monster jagen, Überreste sammeln, Ausrüstung bauen und wieder auf die Jagd für hunderte Stunden. 'Nuff said.

9. Borderlands 3 (2019)

Ja, die Geschichte hatte mich nicht umgehauen, die Witze haben nur selten gezündet, aber das Spiel macht mir einfach Spaß. Selbst über ein Jahr nach der Veröffentlichung spiele ich "Borderlands 3" noch regelmäßig. Und mit der neuen Plüller-Parade könnte Gearbox noch langfristig für Spielspaß sorgen.

10. What Remains of Edith Finch (2017)

Ein narratives Abenteuer über eine faszinierende Familie, die mich mit all ihren Geschichten überraschte. Und spielerisch hatte "What Remains of Edith Finch" auch einige Überraschungen parat gehalten.

11. Assassin's Creed Odyssey (2018)

Mit Kassandra durch das antike Griechenland zu reisen und zahlreiche Abenteuer zu erleben hatte mich für über 170 Stunden gefesselt. Allerdings sind die Erfahrungen im Vergleich zu manch anderen Titeln auf dieser Liste nicht so gut gealtert, weswegen es doch einige Plätze abgerutscht ist. Ändert aber nichts daran, dass es auf meine Liste gehört.


12. Cook, Serve, Delicious! 3?! (2020)

Wahrscheinlich der Paradiesvogel in der Liste, aber "Cook, Serve, Delicious! 3?!" verbessert noch einmal die Spielbarkeit des bereits grandiosen Vorgängers und brät mein Hirn auf höchster Stufe, wenn ich zum Chefkoch verkomme und meine Multitasking-Fähigkeiten an den Anschlag bringen muss. Und der dritte Teil kombiniert das beinharte Spiel mit einer abstrusen Geschichte, die mich einfach nur zum Schmunzeln bringt.

13. Control (2019)

Akte X? Twin Peaks? Jesse Fadens Abenteuer im Ältesten Haus schafften es auf meine Topliste. Als alter Mystery-Fan liebte ich die Anleihen an alten Fernsehserien, die Geheimnisse die hinter jeder Ecke lauerten und die sich auf Dauer ins Hirn brennenden Phrasen der in der Luft schwebenden Angestellten. 

14. Return of the Obra Dinn (2018/2019)

Ein einzigartiges Detektivspiel, das einen die Geschehnisse auf dem lange verschollenen Frachtschiff Obra Dinn aufdecken lässt. Der Look war einzigartig, die Geschichte war packend und alle Geheimnisse und Hinweise zu entdecken war erfüllend. Ein wunderschönes Spiel von Lucas Pope, das 2019 dann auch endlich auf PS4 kam.


15. Final Fantasy VII Remake (2020)

Und wieder 2020! Man könnte meinen, dass dieses Jahr doch einige gute Spiele auf den Markt kamen. Über Cloud, Tifa, Aerith, Barret und Co. muss man sicherlich nicht mehr viel sagen. Der erste Teil des Remakes hat mich begeistert und es ist als einziges Remake auf der Liste zu finden, da es nicht nur eine grafische Aufwertung darstellt.

16. Firewatch (2016)

Mit wundervollen Dialogen und einer traumhaften Chemie der Hauptdarsteller konnte mich "Firewatch" seiner Zeit in den Bann ziehen. Die Spannung der Haupthandlung flacht zwar etwas ab, aber es kann nur wenig von den schönen Landschaften und Gesprächen ablenken.

17. A Way Out (2018)

Das kooperative Abenteuer "A Way Out" vereint eine Vielzahl an Spielmechaniken mit tollen Kamerafahrten und einer ausgeklügelten Geschichte, die zwar verschiedene Klischees bedient, aber doch immer wieder überraschen konnte.

18. Inside (2016)

Playdeads Nachfolger zu "Limbo" schaffte es mit einer packenden Atmosphäre, einer düsteren Geschichte und einem wundervollen Artstyle im Gedächtnis zu bleiben. Und mal schauen, was die Entwickler in Zukunft unter Epics Banner veröffentlichen.


19. Devil May Cry V (2019)

Als Capcom Dantes Rückkehr ankündigte, war ich bereits gespannt, obwohl ich nie ein riesiger "Devil May Cry"-Fan war. Als ich dann die Chance bekam den neuesten Teil zu spielen, war ich begeistert. Das Gameplay ging gut von der Hand, die Story brachte mich zum Lachen und die Gesamterfahrung konnte mich zum mehrfachen Durchspielen animieren.

20. Metal Gear Solid V: The Phantom Pain (2015)

Den Abschluss muss noch einmal Hideo Kojimas letztes großes Konami-Werk liefern. Auch wenn die Geschichte nicht vollends überzeugen konnte und teils auch in der Lore keinen Sinn ergab, so faszinierte mich das Gameplay. Die ewige Verbesserung der Mother Base und die einzigartigen Momente, die Kojima trotzdem geschaffen hatte, machten "Metal Gear Solid V: The Phantom Pain" zu einem meiner Lieblingsspiele dieser Generation.

Donnerstag, 9. Januar 2020

Spiele der Dekade

Mit dem Jahreswechsel endete auch eine Dekade, in der viele interessante Spiele das Licht der Welt erblickten. Einige konnten mich vollends überzeugen, während andere eher ernüchternd waren. Da mich ein Freund darum bat, stelle ich auch mal meine Top Ten-Liste der Dekade zusammen. Das eine oder andere Wort werde ich zu den Spielen verlieren, auch wenn ich es nicht allzu lang machen möchte.

1. NieR: Automata - 2017 - PlayStation 4

Platinum Games und der Game Designer Yoko Taro haben mit "NieR: Automata" das für mich beste Spiel der Dekade auf den Bildschirm gezaubert. Einen umfangreicheren Beitrag hatte ich bereits vor einigen Jahren geschrieben, als "NieR: Automata" mein Spiel des Jahres 2017 wurde. Bei Interesse kann man noch einmal hier nachlesen.

2. Death Stranding - 2019 - PlayStation 4

Das meist als "DHL-Simulator" verschriene Action-Adventure aus dem Hause Kojima Productions scheidet bekanntermaßen die Geister. Hideo Kojimas neuestes Werk konnte mich begeistern, sodass ich mich in der dystopischen Welt verlor und eine Lieferung nach der anderen ablieferte. Die kleinen Details im Gameplay fesselten mich für knapp 150 Stunden an den Bildschirm.

3. Twisted Metal - 2011 - PlayStation 3

David Jaffe und Scott Campbell brachten zu Beginn der Dekade die Car-Combat-Reihe "Twisted Metal" zurück. Das Gameplay war packend, adrenalingeladen und mit einer Menge Humor gespickt, sodass ich mich mit Sweet Tooth, Dollface und Co. in Schlachten begab, die mich noch neun Jahre später in Erinnerungen schwelgen lassen. Leider war das Matchmaking im Online-Multiplayer immer unter aller Sau.

4. Yakuza 5 - 2015 - PlayStation 3

Keine Top-Ten der Dekade ohne die "Yakuza"-Reihe. Ich hätte auch "Yakuza Zero" oder "Yakuza 6" als Titel in die Liste nehmen können. Allerdings hatte ich über "Yakuza 5" auf dem Blog noch keine Worte verloren. Mit einer sehr bodenständigen Geschichte, die einen gebrochenen Kiryu zeigt und auch weitere Charaktere wie Saejima und Haruka in den Mittelpunkt stellt, kann "Yakuza 5" einen sehr eigenen Platz in der Reihe einnehmen. Mit der kommenden PlayStation 4-Neuveröffentlichung kann man das Abenteuer auch endlich mit einer stabilen Bildrate erleben.

5. Borderlands 2 - 2011 - PlayStation 3

Ein Loot-Shooter, der mich so sehr begeisterte, dass ich ihn zur Vorbereitung auf "Borderlands 3" auch im vergangenen Jahr noch einmal durchspielte. Somit müssten es inzwischen sieben oder acht vollständige Spieldurchläufe sein und auch wenn "Borderlands 2" seine Längen hat, so bleibt es als eines meiner Lieblingsspiele der Dekade zurück.

6. Super Mario Odyssey - 2017 - Nintendo Switch

2017 kehrte ich mit der Nintendo Switch erstmals seit dem Nintendo 64 dauerhaft auf eine Nintendo-Plattform zurück. Auch wenn ich über den Gamecube und die Wii hinweg so manchen Titel dank Freunden spielen konnte, so war dies eine Rückkehr zu den Wurzeln. 

Vor allem "Super Mario Odyssey" konnte mich fesseln und dazu bewegen alles freizuschalten und alle Herausforderungen abzuschließen. So schrieb ich einst: "Nintendo hat es geschafft mit Mario und Cappy ein Abenteuer auf den Bildschirm zu zaubern, was nicht nur wundervoll aussieht, sondern auch mit einem fließenden und spaßigen Gameplay zu begeistern weiß. Die Jagd nach den Power-Monden hatte mich über 50 Stunden gefesselt und dazu verleitet, dass ich jedes noch so kleine Geheimnis der Spielwelten aufgesogen hatte."

7. Assassin's Creed Odyssey - 2018 - PlayStation 4

Bereits "Assassin's Creed Origins" konnte mich mit einer faszinierenden Welt fesseln. Mit "Assassin's Creed Odyssey" gelang es Ubisoft Quebec eines meiner Lieblingsspiele des Jahres 2018 zu erschaffen. Ich begab mich mit Kassandra auf zahlreiche Abenteuer und versenkte insgesamt knapp 170 Stunden im antiken Griechenland.
Eine Geschichte voller Intrigen, Mythologie und familiären Problemen riss mich mit, wobei der noch stärkere Fokus auf Rollenspiel-Mechaniken sowie die verbesserten Nebenmissionen meinen Geschmack trafen.

8. What Remains of Edith Finch - 2017 - PlayStation 4

Hinter Giant Sparrows Adventure steckt eine Familientragödie, die mich mit all ihren Facetten mitfühlen ließ. Die spielerischen Ideen hielten das Exploration-Adventure stets frisch, wobei die Geschichten der Familienmitglieder einen immer wieder mitfiebern und staunen ließen.

9. The Last Guardian - 2016 - PlayStation 4

Wie lange haben wir auf einen "Nachfolger" zu "Shadow of the Colossus" gewartet? Als Sony Interactive Entertainment und genDESIGN endlich "The Last Guardian" veröffentlichten, war mein Interesse zunächst verflogen. Doch später holte ich das Abenteuer in aller Ruhe nach und verlor mein Herz an Trico. Eine emotionale Reise in einer einsamen Welt.

10. Monster Hunter World - 2018 - PlayStation 4

Lange war es her, dass ich ein "Monster Hunter" gespielt hatte. Doch als ich mit "Monster Hunter World" zur Reihe zurückkehrte, war ich umso faszinierter von der spielerischen Tiefe, den packenden Kämpfen und der Welt, die mich auf hunderte Jagden schickte. Auch wenn ich noch nicht zur "Iceborne"-Erweiterung kam, so sollten die zahlreichen Stunden im Hauptspiel für eine Top Ten-Platzierung ausreichen.

Honorable Mentions: Binary Domain (2012), Max Payne 3 (2012), DmC - Devil May Cry (2013), Astral Chain (2019), Fire Emblem: Three Houses (2019), The Elder Scrolls V: Skyrim (2011), A Way Out (2018)

Freitag, 4. Januar 2019

Wo bleibt die Top-Liste des Jahres 2018?

Nachdem das Jahr 2018 bereits seit wenigen Tagen hinter uns liegt, ist es an der Zeit sich der Top-Liste des Jahres zu widmen. Doch zunächst werden noch einmal einige Fragen beantwortet.

Wie viele Beiträge wird es geben?

Es wird vier Beiträge meinerseits geben. Dabei beziehe ich mich, wie schon im vergangenen Jahr, in einem umfangreichen Eintrag auf die Honorable Mentions, die es nicht in meine Top 3 des Jahres geschafft haben. Die Top 3-Spiele erhalten dann wiederum jeweils einen eigenen und vor allem auch umfangreicheren Beitrag.

Allerdings werden wir in diesem Jahr zwei Top-Listen bieten, da mein guter Freund Andreas Wiens seine Lieblinsspiele des Jahres ebenfalls liefern wird. Somit erhaltet ihr die doppelte Menge an Lesestoff, der durchaus interessant sein dürfte, da wir beide den Fokus auf Spielen durchaus anders legen.

Wann werden die Top-Listen erscheinen?

Der Plan sieht vor, dass die Top-Listen Anfang Februar veröffentlicht werden. Inwieweit wir die Beiträge in diesem Jahr aufteilen, wird noch geklärt. Dieses Mal wollen wir nicht alles an einem Tag heraushauen, sondern schon etwas geplanter herangehen.

Warum erscheint die Liste erst einen Monat nach dem Jahresende?

Ich setze die persönliche Deadline für die Top-Liste immer für Anfang Februar an, da ich im Januar meist noch Spiele nachhole, die durchaus relevant für die Liste sein könnten und die ich im Jahresverlauf zeitlich nicht unterbekommen habe. "NieR: Automata", mein Top-Spiel des Jahres 2017, hatte ich ebenfalls erst im Januar 2018 gespielt. 

Da die Spiele heutzutage in aller Regel beträchtlich mehr Spielzeit als vor zehn Jahren bieten, kann es schon einmal vorkommen, dass ich einen Monat für ein einziges Spiel benötige. Allerdings möchte ich stets eine differenzierte Liste bieten, in der ich Titel betrachte, die mich in dem Kalenderjahr interessiert hatten.

Somit könnt ihr schon einmal gespannt sein, welche Titel bei uns in den Top-Listen landen werden.

Mittwoch, 13. Juni 2018

E3 2018 - Wer hat die Messe gewonnen? - Fazit nach den E3-Pressekonferenzen

In Los Angeles befindet sich die E3 2018 noch im vollem Gange, jedoch sind die Pressekonferenzen der großen Publisher Sony Interactive Entertainment, Microsoft, Nintendo, Electronic Arts, Ubisoft, Square Enix und Bethesda Softworks beendet. Selbst Devolver Digital und die PC Gaming Show hatten etwas zu zeigen.

Aus redaktioneller Sicht bedeutet die E3 in jedem Jahr einen enormen Stress, wenig Schlaf und eine Menge an Diskussionen. Schließlich bedeutet ein Blick auf den Release-Kalender auch für uns, ob uns ein erfolgreiches Jahr bevorsteht oder das Interesse an Spielen nicht sonderlich hoch ausfallen wird. Nichtsdestotrotz bin ich auch ein passionierter Gamer, der auch seine eigenen Hoffnungen und Wünsche hat. Somit ist es an der Zeit ein Fazit zu ziehen und einen Ausblick auf den Rest meines persönlichen Spielejahres zu geben.

Gehen wir alle Konferenzen der Reihenfolge nach durch und schauen, was überrascht und was letztendlich enttäuscht hat.

Electronic Arts


Es ist Electronic Arts in diesem Jahr nicht gelungen einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Eine langweilige Präsentation mit langen Erklärungen wurde nur von wenigen interessanten Informationen und Spielen begleitet. Ein kurzer Multiplayer-Trailer zu "Battlefield 5" kann nicht überzeugen, wenn man nach der Konferenz bei YouTube nach vereinzelten Minuten Gameplay suchen muss, um zu schauen, ob der Shooter zu alter Stärke zurückkehrt oder DICE nach "Battlefield 1" und den beiden "Star Wars Battlefront"-Spielen einen weiteren Titel auf den Markt schmeißen wird, bei dem ihnen die Spieler nach einem Monat in Scharen davonrennen.

Allerdings waren auch andere Präsentationen zu vorhersehbar. "FIFA 19", "NBA Live 19" und auch "Madden NFL 19" konnten keinen Eindruck hinterlassen, da man wieder auf Trailer anstelle von tatsächlichen Einblicken gesetzt hatte. BioWares "Anthem" wirkte in der fünfminütigen Gameplay-Präsentation auch uninspiriert. Das Prädikat "Destiny-Klon" könnte dem kooperativen Rollenspiel-Shooter nicht gut stehen.

Lediglich "Unravel Two" und "Sea of Solitude" konnte von der EA Play-Pressekonferenz in Erinnerung bleiben, wobei mich persönlich beide Spiele kaltgelassen hatten.

Die "Ankündigung" von Respawn Entertainments "Jedi: Fallen Order" war hingegen mehr als nur enttäuschend. Warum stellt man Vince Zampella, einen der Schöpfer von "Call of Duty 4: Modern Warfare", lediglich ins Publikum um lose Informationen zu dem neuen "Star Wars"-Spiel zu nennen? Dies ist respektlos dem Entwickler und den Fans gegenüber.

Electronic Arts muss in Zukunft die eigenen Pressekonferenzen modernisieren. Legt den Fokus auf Spielepräsentationen anstatt auf das Herunterrattern von Werbesprüchen, die letztendlich nicht mehr als leere Versprechen sind! Und große Neuankündigungen könnte man sich auch mal wieder für die E3 aufbewahren.

Highlights: Keine

Enttäuschungen: "Jedi: Fallen Order"-Ankündigung, "Battlefield 5"-Präsentation, "Anthem", keine großen Neuankündigungen

Microsoft


50 Spiele, zahlreiche Weltpremieren und eine gesunde Anzahl an Exklusivtiteln stellten sicher, dass Microsofts E3-Pressekonferenz immer wieder mit namhaften Titeln für Spannung sorgen konnte. Zwar verließ man sich größtenteils auf eine Trailershow und zeigte nur bei gewissen Ausnahmen wie "Forza Horizon 4" oder auch "Gears of War 5" etwas Gameplay, jedoch konnte Microsoft Nachfolger zu ihren drei größten Marken präsentieren. Eine Show, die mit einem neuen "Halo" beginnt und mit dem seit Jahren heiß erwarteten "Cyberpunk 2077" endet, kann nur selten enttäuschen.

Ankündigungen wie "Devil May Cry 5", "Sekiro: Shadows Die Twice", "Dying Light 2", "Just Cause 4" oder auch "Tom Clancy's The Division 2" sorgten letztendlich dafür, dass auch zwischen den beiden Blockbustern zu Beginn und zum Ende der Show eine Menge Interessantes gezeigt wurde. Darüber hinaus hatte Microsoft mit firmeninternen Ankündigungen wie den Kauf von Ninja Theory bewiesen, dass man in die Zukunft investiert und fortan auch im zuletzt schwächelnden First-Party-Segment nachlegen möchte. Die beiläufige Bestätigung einer weiteren Konsolengeneration war letztendlich nur die Kirsche auf der Torte.

Microsofts Pressekonferenz stützte sich zwar hauptsächlich auf Multiplattform-Titel, jedoch sollte solch eine Veranstaltung die Zuschauer immer auch unterhalten. Dies ist den Redmondern in diesem Jahr durchaus gelungen.

Highlights: "Devil May Cry 5", "Sekiro: Shadows Die Twice", "Cyberpunk 2077"

Enttäuschungen: "Shadow of the Tomb Raider"

Bethesda Softworks


In der Nacht vom Sonntag auf den Montag fand dann wiederum die Bethesda-Konferenz statt und mir ist einmal mehr etwas bewusst geworden ─ Bethesda-Spiele treffen meist meinen Geschmack nicht.

Nichtsdestotrotz muss ich aus der Sicht eines Redakteurs zugeben, dass Bethesda Softworks eine Menge interessante Spiele und Projekte vorgestellt hat, die in den nächsten Monaten und auch Jahren die Schlagzeilen immer wieder beherrschen werden. Allerdings hätte es mir besser gefallen, wenn man "Rage 2" und "Fallout 76" erst im Rahmen der Pressekonferenz enthüllt hätte. Die anderen Ankündigungen wie "Doom: Eternal", "Wolfenstein: Youngblood", "Prey: Mooncrash" oder "The Elder Scrolls: Blades" ließen mich persönlich kalt.

Die Teaser-Trailer zu "Starfield" und "The Elder Scrolls VI" hätte man sich letztendlich sparen können. Jedoch bestreitet Bethesda Game Studios zumindest in Zukunft nicht mehr, dass man an einem "The Elder Scrolls VI" arbeitet. Diese ewigen Dementi hatte ihnen eh nie jemand geglaubt.

Da ich seit dem Abschied vom Tabletop kein Fan der "Fallout"-Reihe mehr bin, konnte mich auch der neueste Online-Titel nicht überzeugen. Lediglich "Rage 2" hatte mich gut unterhalten und dafür gesorgt, dass ich ein gewisses Interesse an dem Spiel habe.

Alles in allem eine gute Präsentation mit viel Gameplay, einigen Teasern und zahlreichen Informationen. Ich bin der Meinung, dass Bethesda ein weiteres Mal bewiesen hat, dass sie am besten ihre eigene Zielgruppe kennen und auch genau wissen, welche Nische ihre Spiele zu füllen haben.

Highlights: "Rage 2", Andrew W.K.

Enttäuschungen: Keine

Devolver Digital


Viel muss man zu den Spaßvögeln von Devolver Digital nicht sagen. Eine unterhaltsame, kurzweilige Pressekonferenz mit einem für mich interessanten Titel: "My Friend Pedro". Das Action-Ballett hat mich sowohl zum Lachen als auch zum Staunen gebracht.


Highlights: "My Friend Pedro"

Enttäuschungen: Wenige Ankündigungen

Square Enix


Ich hatte recht große Hoffnungen und Square Enix konnte sie keineswegs erfüllen. Der 30-minütige Showcase war zwar in Form der Präsentation besser als die Pressekonferenz vor einigen Jahren, die vor Langeweile nur so strotzte, jedoch hatte Square Enix bewiesen, dass sie kein Selbstvertrauen in ihre eigene Veranstaltung hatten.

Das Gameplay von "Shadow of the Tomb Raider", das mich im Übrigen eher abgeschreckt als überzeugt hatte, die Vorstellung von "Just Cause 4" und den neuen Trailer zu "Kingdom Hearts 3" hatte man allesamt am Vorabend bei Microsoft verbraten, sodass die großen Highlights direkt verpufft waren. Warum zeigt Square Enix lediglich einen Extended-Trailer zu "Kingdom Hearts 3" auf der eigenen Konferenz und einen komplett neuen rund um "Fluch der Karibik" wenige Stunden später bei Sony Interactive Entertainment? Somit war der größte Blockbuster des Publishers in der eigenen Präsentation irrelevant.

"Octopath Traveler" erscheint zwar im nächsten Monat für die Nintendo Switch, jedoch ließ Square Enix auch in diesem Fall die Ankündigung einer neuen Demo und eines umfangreichen Trailers für Nintendo übrig und zeigte nur wenige Sekunden aus dem Spiel. 

Lediglich die Ankündigung des neuen Platinum Games-Actionspiels "Babylon's Fall" hatte mich mitgerissen. Doch zeigte man lediglich einen wenig aussagenden Teaser-Trailer. Weiterführende Informationen für die Presse blieben ebenfalls aus.

Den Square Enix-Showcase hätte man sich letztendlich auch sparen können, wenn man alles Wichtige bei anderen Publishern unterbringt.

Highlights: "Babylon's Fall"

Enttäuschungen: "Shadow of the Tomb Raider", fehlendes Vertrauen in die eigene Präsentation

Ubisoft


In diesem Jahr hatte Ubisoft wieder mit so manchem Leak zu kämpfen. So hatte man bereits im Vorfeld bestätigen müssen, dass man "Assassin's Creed: Odyssey" enthüllen würde. Das Spiel entpuppte sich letztendlich als ein Reskin von "Assassin's Creed: Origins", der mit Spielmechaniken von "Assassin's Creed: Black Flag" erweitert wurde. Dadurch wirkt das Abenteuer im antiken Griechenland alles andere als originell, auch wenn man zwei unterschiedliche Charaktere und Dialog-Optionen im Stile eines BioWare-Rollenspiels ins Spiel integriert. Mein Interesse ist dementsprechend gering.

Von "Beyond Good & Evil 2" zeigte man wiederum einen weiteren CGI-Trailer, der zwar nett anzusehen war, jedoch für mich nicht nötig gewesen wäre. Die Einbindung der Community in die Erschaffung der Musik und der Kunst gefiel mir hingegen.

Der Rest der Pressekonferenz wirkte letztendlich wie eine Neuauflage der letztjährigen Show. Ein weiteres Mal "Skull and Bones", ein weiteres Mal "Starlink: Battle for Atlas", ein weiteres Mal "Mario + Rabbids: Kingdom Battle", ein weiteres Mal "Transference" ...

"Tom Clancy's The Division 2" wurde bereits einen Abend zuvor bei Microsoft enthüllt und war dementsprechend auch nur ein weiterer Aufguss. Lediglich "Trials: Rising" war eine Überraschung und konnte mich persönlich überzeugen. Eine Enthüllung eines neuen "Splinter Cell", die wochenlang in der Gerüchteküche herumschwirrte, blieb aus.

Letztendlich blieb Ubisoft ein weiteres Mal eher enttäuschend. Lediglich der tanzende Panda zu Beginn der Show bleibt überaus positiv in Erinnerung.

Highlights: "Trials: Rising", tanzender Panda

Enttäuschungen: "Assassin's Creed: Odyssey", kein "Splinter Cell", kaum etwas Neues

PC Gaming Show


Ich bin kein PC-Spieler. Ich war immer ein Konsolenspieler. Nichtsdestotrotz gab es im Rahmen der PC Gaming Show einige wenige Spiele, die ich unterhaltsam fand. Die Präsentation gefiel mir nicht sonderlich und der Fokus auf Battle Royale-Spiele schreckt mich ab, jedoch hatte man am Ende zumindest einen ersten Gameplay-Trailer zu "Hitman 2" gezeigt.

Auch aus redaktioneller Hinsicht war nicht viel Relevantes vorhanden, doch freute es mich, dass Bluebyte mit "Anno 1800" vertreten war, nachdem man bei der Ubisoft-Pressekonferenz außen vor gelassen wurde.

Highlights: "Hitman 2", "Maneater", "Anno 1800"

Enttäuschungen: drei Battle Royale-Spiele

Sony Interactive Entertainment


Jedes Jahr beschweren wir uns als Redakteure über die Uhrzeit der PlayStation-Pressekonferenz und jedes Jahr sitzen wir nachts um 3 Uhr am Rechner, um unsere Leser so schnell wie möglich mit den neuesten Ankündigungen und Informationen zu versorgen.

Sony Interactive Entertainment hatte in diesem Jahr bereits Wochen vor der Veranstaltung bekanntgegeben, dass man sich auf die Präsentationen von "The Last of Us: Part 2", "Ghost of Tsushima", "Death Stranding" und auch "Spider-Man" konzentrieren würde und dies mit Ankündigungen von Third-Party-Spielen garnieren würde. Dieses Versprechen hatte man letztendlich eingehalten.

Die Gameplay-Enthüllung von "The Last of Us: Part 2" hatte mich mitgerissen und im Bezug auf die Animationen und Dynamik beeindruckt. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass Sony Interactive Entertainment mit diesem Spiel die Pressekonferenz hätte beenden müssen. Die Umbaupause hatte jeglichen Fluss der Show gestohlen, sodass die PlayStation Plus-Ankündigung von "Call of Duty: Black Ops 3" beinahe unter den Tisch gefallen war. Zudem war "The Last of Us: Part 2" meiner Meinung nach das beste Spiel der E3 2018 und dabei mochte ich den ersten Teil nicht einmal.

"Ghost of Tsushima" konnte mich mit seinem Artstyle überzeugen. Allerdings ließ mich das Gameplay soweit noch recht kalt, auch wenn ich als einstiger Japanologie-Student durchaus ein Interesse an diesem Samurai-Abenteuer habe.

Hideo Kojimas "Death Stranding" hatte mich nicht unbedingt enttäuscht, allerdings hatte es mich auch nicht unbedingt überzeugt. Das gezeigte Gameplay bestand letztendlich aus laufen, klettern, schleichen, sterben und dem Überwinden von Schluchten. Die Enthüllung von Lea Seydoux als einer der weiblichen Charaktere hatte mich zumindest begeistert, da sie zu meinen Lieblingsschauspielerinnen gehört.

Im Falle von Insomniac Games' "Spider-Man" war ich positiv beeindruckt. Mit der Enthüllung von Scorpion und anderen Schurken hatte man bei mir einen Nostalgiefaktor erwischt, der mich zurück in die frühen 90er versetzt hatte. Das Spiel hatte mich eh schon interessiert, jedoch steht einem Launch-Kauf nichts mehr im Wege.

Die anderen Ankündigungen wie "Control", "Resident Evil 2 Remake" und "Nioh 2" überzeugten mich nicht. "Resident Evil 2 Remake" sah tatsächlich erst in einem anderen Trailer und einem entsprechenden Gameplay-Video interessant aus. Lediglich der neue "Kingdom Hearts 3"-Trailer mitsamt der Ankündigung der gesamten Kollektion aller Teile der Rollenspiel-Reihe konnte mein Interesse wecken.

Außerdem fehlte mir persönlich ein Termin zu "Dreams" und eine Zeitraum-Einschätzung zu den anderen Sony-Exklusivtiteln.

Highlights: "The Last of Us: Part 2", "Spider-Man", "Kingdom Hearts 3", Lea Seydoux

Enttäuschungen: Fehlender "Dreams"-Termin, "Death Stranding"-Gameplay

Nintendo


Zum Abschluss sollte die Nintendo Direct folgen, bei der ich erhofft hatte, dass Nintendo einen oder zwei interessante Einzelspieler-Blockbuster für die Nintendo Switch ankündigt, die noch in diesem Jahr erscheinen würden. Schließlich war das zweite Nintendo Switch-Jahr bisher ein Jahr der Remaster, die zwar ganz nett sind, mich jedoch nicht vom Hocker hauen. 

Die Nintendo Direct fing mit "Daemon X Machina" noch interessant an und die Vorstellung von "Fire Emblem: Three Houses" begeisterte mich ─ bis Nintendo bestätigte, dass die Veröffentlichung auf das kommende Jahr verschoben wurde. Der Shock-Release von "Hollow Knight" war auch gut, doch der Rest enttäuschte mich auf ganzer Ebene.

Ein "Super Mario Party" trifft mein Interesse nicht. Eine fehlende Präsentation von "Metroid Prime 4" oder "Yoshi" machte auch keinen guten Eindruck. "Pokémon Let's Go, Pikachu!" und "Pokémon Let's Go, Evoli!" veranlassen mich aufgrund ihrer "Pokémon GO"-Mechaniken ebenfalls nicht zu einem Kauf. Die 25-minütige Präsentation von "Super Smash Bros. Ultimate" schoss jedoch den Vogel ab. Wieso veranstaltet man eine Nintendo Direct zur E3, wenn man auch eine reine Direct zu dem Kampfspiel hätte machen können?

Zu allem Überfluss war ich nie ein Fan von "Super Smash Bros.", was wiederum bedeutet, dass für mich dieses Jahr nicht ein einziger Nintendo-Blockbuster für die Nintendo Switch erscheint. Dies ist die größte Enttäuschung der Messe, da die Konsole somit in diesem Jahr lediglich als Indie-Konsole herhalten wird.

Highlights: "Fire Emblem: Three Houses", "Hollow Knight"

Enttäuschungen: "Fire Emblem: Three Houses"-Termin, "Super Smash Bros."-Fokus, fehlendes Nintendo-Lineup für Einzelspieler

Fazit

Somit bleibt unter dem Strich festzuhalten, dass die Konferenzen, bei denen ich mir etwas erhofft hatte, enttäuschend ausfielen und mich Spiele, die mich zuvor nicht interessiert hatten, plötzlich angesprochen haben. Zudem hat die E3 2018 nichts an meinem weiteren Spielekalender dieses Jahres verändert. Alle Spiele, die mich von der Messe interessiert hatten, erscheinen entweder im nächsten Jahr oder waren bereits zuvor auf dem Zettel.

Die besten Konferenzen hatten meiner Meinung nach Microsoft und Bethesda Softworks. Sie waren unterhaltsam und hatten gute Spiele im Programm. Nintendo, Square Enix, Ubisoft und Electronic Arts konnten mich in diesem Jahr allerdings nicht überzeugen.