Sonntag, 4. Februar 2018

Eine Sinfonie des Kampfes im Kreislauf des Lebens - NieR: Automata - Platz 1 der besten Spiele des Jahres 2017

2017 war ein bewegendes Spielejahr, in dem einige meiner liebsten Spielereihen ihr PlayStation 4-Debüt im Westen gefeiert hatten. Jedoch konnten weder "Yakuza Zero" noch "Persona 5" bei mir als bestes Spiel des Jahres in die Annalen eingehen.

Dieser Titel wurde ihnen von dem Action-Rollenspiel "NieR: Automata" streitig gemacht, das sich ─ für mich überraschend ─ in mein Herz spielen konnte. Platinum Games und Creative Director Yoko Taro haben mir mit diesem einzigartigen Epos ein Erlebnis auf den Bildschirm gezaubert, das ich in dieser Art und Weise nicht erwartet hatte. Der Vorgänger "NieR: Gestalt" konnte mich schließlich seinerzeit nicht überzeugen, auch wenn ich ihn mir wohl noch einmal anschauen sollte.

In "NieR: Automata" gelingt es Platinum Games ein weiteres Mal das actionreiche Gameplay auf den Punkt zu bringen, Nachdem bereits Spiele wie "Bayonetta" und "Vanquish" ein höchst präzises, wenn auch knackiges Gameplay geboten hatten, schnetzelt man sich auch mit dem weiblichen Androiden 2B unglaublich stilvoll durch die Massen an Maschinen, die sich einem in allerlei Formen und Varianten in den Weg stellen. Dabei hat man auch die Möglichkeit die Tastenbelegung den eigenen Wünschen anzupassen. Somit konnte ich einige Änderungen vornehmen, damit die Steuerung mit meinen eigenen Präferenzen übereinstimmt und ich nicht ständig von falschen Eingaben in meiner Immersion gestört werde. Von da an waren die Kämpfe, die größtenteils aus klassischen Hack 'n' Slay-Mechanismen bestehen, ein ästhetisch ansprechender Tanz, der mit Schlägen, Ausweichmanövern, Kontern, Sprüngen und dauerhaften Schüssen so leicht von der Hand geht, dass man sich wie im Rausch durch ganze Horden von Maschinen kämpfen kann. Dies ist auch vollkommen passend, wenn man bedenkt, dass 2B ein YoRHa-Android ist, der explizit für das Kämpfen erschaffen wurde. 

Gemeinsam mit dem Scanner-Androiden 9S begibt man sich nach einem bereits nervenzerreißenden Tutorial, das mit Bullethell-Mechaniken im Stile klassischer Shoot 'em Ups, den bereits erwähnten Hack 'n' Slay-Systemen und gar 2,5D-Abschnitten einen Genremix bietet, auf ein philosophisches Abenteuer, in dem die Frage nach dem Sein durch künstlich erschaffene Lebewesen abgehandelt wird. Können Maschinen Gefühle entwickeln und sich nach dem Vorbild der Menschen formen? 

Das Tutorial endet im Übrigen mit einem Bosskampf gegen eine gigantische Maschine namens Engels und gewährt bereits einen Ausblick auf den gesamten Spielverlauf. Sozusagen ist dies eine Studie, die den Spielern alle Mittel an die Hand gibt, um in "NieR: Automata" erfolgreich zu sein. Von da an kann man sich auf eine Tour voller philosophischer Themen begeben, die einen auch nach dem Spielen weiterhin beschäftigt. "NieR: Automata" liefert nämlich keine Handlung im Maßstab von Kammermusik. Stattdessen fährt Yoko Taro ein ganzes Orchester voller Themen auf, die sich mit dem Kreislauf des Lebens befassen. Von der Geburt über die Emanzipation bis hin zum Tod und der darauffolgenden Wiedergeburt. "NieR: Automata" ist eine spielerische Oper voller Facetten, die man in der Form noch nicht erlebt hat. Inszenatorisch setzt Yoko Taro die Zwischensequenzen so akzentuiert ein, dass man nur selten die Kontrolle verliert. Wenn die Handlung unmittelbar vor dem Beginn eines Kampfes erzählt wurde, bekam ich immer wieder das Gefühl, als würde ich mich inmitten eines Duells im Wilden Westen befinden.  

Die Geschichte, die in drei Akten erzählt wird, lässt einen eine halboffene Spielwelt erkunden, die verschiedene Bereiche wie eine Stadtruine, eine Wüste oder auch einen Wald zu bieten hat, in denen nur noch Maschinen und vereinzelte Tiere und Androiden zu finden sind. In dieser dystopischen Spielwelt kann man im Spielverlauf beinahe mit verbundenen Augen von Gebiet zu Gebiet marschieren, da einen "NieR: Automata" nicht mit einer gewaltigen Welt im Stile eines "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" oder "Assassin's Creed: Origins" überfordert. Stattdessen wirkt die Spielwelt schon beinahe intim, da Platinum Games klare Grenzen setzt. Mit 60 Nebenmissionen werden auch zahlreiche Charaktere und Geschichten geboten, die die Lore noch einmal unterstreichen und einige Zusatzinformationen liefern. Die Dialoge sind dabei immer wieder so charmant geschrieben, dass ich ein Mitgefühl für die Maschinen entwickelt habe, die ich den Großteil des Spiels erbarmungslos ausgeschaltet hatte.

Spielerisch hat "NieR: Automata" jedoch auch ein Plugin-Chipsystem zu bieten, das es einem ermöglicht die eigenen Fähigkeiten des Charakters zu verbessern und zu erweitern. Jeder Chip benötigt eine gewisse Anzahl an Speicherplätzen, die jedoch beschränkt sind. Somit muss man gut überlegen, welche Chips man einbindet und auf welche man doch lieber verzichtet. Selbstverständlich kann man die Chips auch aufwerten, um die Vorzüge noch zu verschärfen. 

Ich hatte einen enormen Spaß daran mit den Chips zu experimentieren und zu schauen, wie ich meine Speicherplätze noch effizienter nutzen kann. Vor allem die Kombination mit der umfangreichen Auswahl an Waffen, die ebenfalls spezielle Fähigkeiten haben, sorgt für genügend Abwechslung im Kampfsystem, sodass ich auch nach zig Stunden nie Langeweile verspürt hatte. Stattdessen wollte ich stets schauen, welche Möglichkeiten mir Platinum Games noch zur Verfügung stellt.

"NieR: Automata" ist es gelungen mir eine Geschichte näherzubringen, die über 50 Stunden mit verschiedenen Perspektiven, drei Akten und einem emotionalen Finale zu überzeugen und mitzureißen weiß. In Kombination mit dem Gameplay in bekannter Platinum Games-Qualität und einem Soundtrack, der mit seiner dynamischen Einbindung und seinem unglaublichen Sinn für stimmungsgeladene Melodik für Gänsehaut sorgt, ergibt sich somit ein Action-Rollenspiel, an dem ich Schwächen mit einer Lupe suchen muss. Für mich ist dieses Abenteuer die nahezu perfekte Sinfonie. Yoko Taro schwingt sich beinahe über Nacht zum Beethoven der Spieleindustrie auf. Somit bin ich ab sofort mehr als gespannt darauf, was dieses Kreativgenie in der Zukunft erschaffen wird.

Ein Drache, ein Dämon und ein kleines Stück Land in Kamurocho - Yakuza Zero - Platz 2 der besten Spiele des Jahres 2017

In Japan erschien das Action-Adventure "Yakuza Zero" bereits Anfang 2015 für die PlayStation 4. Knapp zwei Jahre später sollten endlich auch westliche Spieler in den Genuss des Prologs der Spielereihe kommen, die seit 2005 ein Fixpunkt in SEGAs Release-Kalender ist.

Ein weiteres Mal schlüpfen die Spieler in die Rolle von Kazuma Kiryu, den zukünftigen "Drachen von Dojima", der auf den Straßen von Kamurocho die Anfänge seines Lebens als Geldeintreiber für den in Tokio ansässigen Tojo Clan erlebt. Allerdings darf man in "Yakuza Zero" auch mit Goro Majima in Sotenbori, Osaka für Chaos sorgen und so manche Perücke mit gezielten Tritten und Schlägen zurechtrücken. Majima wurde vom Tojo Clan verstoßen und muss als Bestrafung unter der Aufsicht der Omi Alliance einen Nachtclub leiten und ein sonst ordinäres Leben leben. Allerdings sollte sich die Zukunft der beiden gegensätzlichen Protagonisten drastisch ändern, da ein erbitterter Streit um ein kleines Fleckchen Land im Zentrum Kamurochos entfacht, der einige Opfer fordert und die beiden in den Mittelpunkt eines Machtkampfes innerhalb des Tojo Clans stellt.

Die Handlung von "Yakuza Zero" baut sich gemächlich in mehreren Kapiteln auf, sodass man als Neuling einen guten Eindruck davon bekommt, um wen es sich letztendlich bei den beiden Protagonisten handelt und welche Beweggründe sie haben, Dabei lassen sich die Entwickler teilweise so viel Zeit, dass die ersten Kapitel, die immer im Wechsel sowohl die Schauplatz als auch den Charakter tauschen, wie ein langes Tutorial wirken, in denen die Spieler über zig Stunden erst nach und nach sämtliche spielerischen Möglichkeiten vorgestellt bekommen. Für mich als "Yakuza"-Veteranen, der schon viele Schlachten mit Kiryu und Majima geschlagen hatte, war dieser exzessive Einstieg ein Hindernis, das mich aus meiner gewohnten, spielerischen Komfortzone herausgerissen hatte. Jedoch war ich vollkommen in das Spiel eingetaucht, nachdem die Geschichte mitsamt allen spielerischen Möglichkeiten Fahrt aufgenommen hatte und ich die Möglichkeit bekam die zusätzlichen Geschäfte im Nachtklub sowie auf dem Immobilienmarkt zu verfolgen. Von da an hieß es Nebenmissionen zu verfolgen, Geld zu verdienen, Störenfriede zu verprügeln und mit einer umfangreichen Auswahl an Minispielen Zeit zu verbringen. Dabei schaffte es "Yakuza Zero" so gut wie nie zuvor in der Reihe alle Aspekte des Spiels miteinander zu verweben, sodass die Geschichte, die Nebenaufgaben und die Minispiele nicht mehr wie drei voneinander getrennte Bereiche wirkten. 

Während die Hauptgeschichte stets ernsthaft, bedrohlich und mitreißend in wunderbar inszenierten Zwischensequenzen erzählt wird, bietet "Yakuza Zero" in den Nebenmissionen ein weiteres Mal verschiedene skurrile und witzige Geschichten und Persönlichkeiten, die immer wieder für ein Lachen, ein Schmunzeln oder ein verschmitztes Lächeln sorgen können. Gelegentlich schaffen es die Nebenmissionen auch mit kleinen herzzerreißenden Geschichten auf die Tränendrüsen zu drücken. So manches Easter Egg für Fans der Reihe darf selbstverständlich auch nicht fehlen.

Im Kampfsystem hatte "Yakuza Zero" pro Charakter drei unterschiedliche Kampfstile eingeführt, die vor allem auf den höheren Schwierigkeitsgraden stets je nach Situation durchgewechselt werden sollten, um mit den Gegnerhorden zurechtzukommen. Die Brutalität und das Erlernen neuer Fähigkeiten sind ein weiteres Mal in diesem Ableger ein essentieller Bestandteil, weshalb die brachialen Heat Actions auch in "Yakuza Zero" für hohe Arztkosten sorgen. Als Veteran war die Auffrischung des Kampfsystems eine willkommene Neuerung, sodass ich auch strategisch an die zahlreichen Kämpfe herangehen konnte, anstatt mich ausschließlich auf die bewährten Kombos vergangener Teile zu verlassen. 

Mich konnte "Yakuza Zero" über die gesamte Spielzeit hinweg begeistern. Seien es die Hauptgeschichte, die zahlreichen Nebenmissionen oder auch die Nebenjobs, die mich mit einem enormen Umfang stets bei Laune gehalten haben. Desweiteren bietet das Action-Adventure einen Blick in das Tokio des Jahres 1988. in dem die Inflation des Yen einen Höchstwert erreicht hatte, sodass viele Bewohner mit einem scheinbaren Reichtum angegeben hatten. Dieser Einblick in die japanische Gesellschaft unterstreicht die Geschichte und das ganze Thema des Spiels. "Yakuza Zero" bildet den perfekten Einstieg in die Reihe und bietet ein Gangsterdrama, das in der Videospielbranche auf diesem Niveau nur selten zu sehen ist.

Brecht die Ketten der Gesellschaft - Persona 5 - Platz 3 der besten Spiele des Jahres 2017

Atlus und P-Studios hatten das Japano-Rollenspiel "Persona 5" im April 2017 endlich auch hierzulande für die PlayStation 4 und PlayStation 3 veröffentlicht. Nachdem mit "Persona 4" im Jahre 2009 der letzte Hauptableger der Reihe veröffentlicht worden war, hieß es acht lange Jahre auf ein neues Abenteuer zu warten. Größtenteils sollte sich die Wartezeit auch lohnen.

Mit "Persona 5" zieht Atlus eine Geschichte auf, in der aus der Gesellschaft ausgegrenzte Teenager versuchen Stempel wie "Vorbestrafter"; "Unruhestifter", "Einsiedler" oder auch "Modepüppchen" abzuwaschen, Dabei kommen sie einem korrupten System auf die Spur, das über die eigene High-School hinaus geht und ganz Japan in seinem Griff hat. Der sehr gemächliche Einstieg in das Abenteuer und in die Geschichte hatte mich anfangs etwas ernüchtert zurückgelassen, jedoch zieht die Handlung ab Spielmitte enorm an, sodass eine packende Erzählung geboten wird, die mit verschiedenen Twists und inszenatorischen Ideen zu überzeugen weiß. Die Vorausblicke auf spätere Geschehnisse hatten wie ein Damoklesschwert über den Protagonisten gehangen, der sich zu Beginn versucht an eine neue Stadt, eine neue Schule und neue Freunde zu gewöhnen. "Persona 5" schafft es die Freundschaft und die Dynamik der Gruppe rund um den Protagonisten, Ryuji, Anne, Yusuke, Makoto und Co. so bedächtig zu erzählen, sodass man die Beweggründe aller Charaktere nachvollziehen kann, ehe das Spiel in einem großen Finale mündet.

Spielerisch bekommt man größtenteils gewohnte "Persona"-Kost geboten. Man baut Freundschaften mit den verschiedensten Charakteren an der eigenen Schule, im eigenen Stadtviertel und im gesamten Tokio auf, die ebenfalls emotional, mitreißend und teilweise traurig sein können. Hinter jedem Charakter steckt mehr Tiefe als man im ersten Moment vermuten mag. Desweiteren begibt man sich auf Wunsch in verschiedene Dungeons, in denen man mit den sogenannten "Personas", meist mythologischen Wesen oder Gottheiten, in den Kampf gegen andere Dämonen zieht, um letztendlich gewaltige Bossgegner zu besiegen, die einen taktisch auf den Prüfstand stellen.

Ein weiteres Mal hatte ich alles daran gesetzt jede Persona zu sammeln, die im Spiel enthalten ist, sodass ich zahlreiche Stunden mit dem Fusionieren im Velvet Room verbracht hatte. Damit ich die passenden Boni beim Fusionieren hatte, habe ich auch die entsprechenden Freundschaften gehegt und gepflegt. Eine schlagkräftige Auswahl an Personas sollte vor allem im Kampf gegen die teils beinharten Bosse nicht schaden. In den Kämpfen hieß es dann wiederum Strategien zu erarbeiten, die wirkungsvoll sind und zum Erfolg führen. Da ich das Rollenspiel auf einem höheren Schwierigkeitsgrad gespielt hatte, kam es selbstverständlich zu so manchen unerwarteten Tod, der mich im Fortschritt teils eine oder zwei Stunden zurückgeworfen und gelegentlich zu einem geplagten Seufzen verleitet hatte. Doch gerade diese Herausforderung war es, die mich in "Persona 5" neun Jahre zurückversetzt hatte, als ich mit dem Vorgänger ähnliche Erfahrungen gemacht hatte.

"Persona 5" bot jedoch auch einen Artstyle, der bis ins kleinste Detail auf den Punkt gebracht wurde. Nie zuvor habe ich ein Menü erlebt, das so durchstilisiert gewesen ist, dass selbst die Übergänge dynamisch sind. Desweiteren wird die Stimmung des Rollenspiels ein weiteres Mal mit einem schönen Jazzpunk-Soundtrack untermalt, der mich immer wieder im Takt nicken oder auch mitsingen ließ. 

Jedoch gab es auch in "Persona 5" so manche Sache, die mich gestört hatte. Unter anderem nervte es mich, dass mich Morgana immer wieder daran gehindert hatte am Abend noch einmal etwas Zeit mit Aktivitäten zu verbringen, solange storyrelevante Geschehnisse bevorstanden. Immer wieder haben mich die Ketten, die mir Morgana angelegt hatte, daran gehindert die Ketten der Gesellschaft zu durchbrechen. Diese Einschränkung in der Spielfreiheit hat mich so häufig aus meiner Immersion gerissen, dass ich Morgana zu hassen gelernt habe, obwohl ich den Charakter ursprünglich mochte. 

Im Weiteren ließen mich die Fahrten durch den Mementos meist kalt. Die eintönigen Spielumgebungen hatten in diesem stets zugänglichen Dungeon, der mit kleinen Nebenbossen aufgelockert wurde, eher einen negativen Beigeschmack. Ich fühlte mich teilweise in die Zeiten des Tartarus aus "Persona 3" zurückversetzt, wobei das Artdesign im Mementos über die gesamte Spieldauer nicht zu begeistern wusste ─ selbst als es sich zu einem komplett designten Dungeon entwickelt hatte.

Nichtsdestotrotz sollen die gelegentlichen Schnitzer im Pacing und Spieldesign nicht dazu führen, dass "Persona 5" aus meinen Top 3 des Jahres 2017 fällt. Allerdings gibt es zwei weitere Spiele, die mich in dem Spielejahr noch mehr als "Persona 5" begeistert hatten.

Von Hyrule über New Donk City bis nach Alexandria - Die "Honorable Mentions" der besten Spiele des Jahres 2017

Wirft man einen Blick auf den Kalender, liegt das Jahr 2017 bereits mehr als einen Monat hinter uns. Der Februar ist angebrochen, mein Rasen ist schneebedeckt und vereinzelte Sonnenstrahlen tauchen meinen Balkon und meine Wohnung in ein seichtes Gelb. Nichtsdestotrotz konnte ich mit dem letzten Jahr noch nicht vollständig abschließen, solange ich nicht einige der für mich interessantesten und wichtigsten Spiele gespielt habe.

Als 2017 vor der Tür stand, war ich durchaus gespannt. Mit der Nintendo Switch befand sich eine neue Konsole kurz vor der Veröffentlichung, mit "Yakuza Zero" sollte eine meiner liebsten Spielereihen endlich auch im Westen den Weg auf die PlayStation 4 finden und mit "Persona 5" erschien eines meiner meist erwarteten Spiele der letzten Jahre, nachdem ich bereits die Vorgänger und die "Shin Megami Tensei"-Reihe Wochen über Wochen genossen hatte.
Inzwischen habe ich den Großteil der Spiele, die mich im vergangenen Jahr angesprochen hatten, gespielt und bin bereit ein Fazit zu meinen Lieblingsspielen des Jahres 2017 zu ziehen.

In diesem Beitrag befasse ich mich zunächst mit meinen "Honorable Mentions", die mich zwar begeistern konnten, jedoch nicht in meinen persönlichen Top 3 wiederzufinden sind. Die für mich drei besten Spiele des Jahres erhalten jeweils einen eigenen Beitrag.

The Legend of Zelda: Breath of the Wild - Zu viel Freiheit für einen einzelnen Helden


Im März 2017 erschien die Nintendo Switch im weltweiten Handel und ich konnte die neue Konsole bereits zum Launch begrüßen und mit "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" ein Action-Adventure genießen, das für reichlich Furore sorgen sollte.

Für mich bedeutete der Start in das neueste Abenteuer des spitzohrigen Helden mehr als nur den Beginn einer weiteren Reise. Für mich war es die Rückkehr zu meinen Wurzeln. Als Gamer war ich mit dem Nintendo Entertainment System sowie dem Super Nintendo Entertainment System aufgewachsen, sodass ich bereits einige Abenteuer mit Link erlebt und Kämpfe gegen Ganon bestritten hatte. Allerdings war ich mit der PlayStation 2 zur Sony-Seite gewechselt und hatte seitdem nur noch sporadisch die Möglichkeit Nintendo-Spiele auf dem Gamecube oder der Wii eines Freundes zu spielen. Nintendo war ein Teil meiner Vergangenheit. Mit der Nintendo Switch wollte ich, dass Link, Mario und Co. wieder ein Teil meiner Gegenwart sind.

Dementsprechend groß waren meine Erwartungen und Hoffnungen bezüglich "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" und in weiten Teilen wusste das Spiel auch zu überzeugen. Der erste Blick in die weite Welt von Hyrule beschert mir noch Monate später Gänsehaut. Gemeinsam mit zwei meiner Freunde saß ich am ersten Abend vor dem Fernseher und wenn man uns beobachtet hätte, hätte man gesehen, wie drei Männer im Alter von nahezu 30 Jahren wieder zu Kindern werden, wenn sie erstmals die Ruinen der Zitadelle der Zeit entdecken und eine Stunde über "The Legend of Zelda: Ocarina of Time" diskutieren. Bei jeder kleinen Nuance des Gameplays, das einen mit Bomben, dem Vereisen des Wassers, einem Magneten und der Stase der Gegenstände zahlreiche Möglichkeiten gibt, die man im ersten Moment nicht bedenkt, erwischten wir uns dabei, wie wir begeistert experimentierten. Das Zubereiten von Nahrungsmitteln, um die eigenen Fähigkeiten zu verstärken und das Lösen kleiner Rätsel hatte uns bereits auf dem Vergessenen Plateau die Kinnlade herunterfallen lassen. Dabei verlor man nie den gewohnten Charme, indem man kleine Animationen wie Links Zittern in kalten Gebieten eingebunden hat. Die weiteren spielerischen Möglichkeiten, die mit dem Klettern, dem Tag- und Nachtwechsel und den verschiedenen Survivalaspekten geboten wurden, waren im Sinne der kompletten Freiheit der Spiele nur die Kirsche auf der Torte.

Allerdings konnte mich "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" mit seinen 120 Rätselschreinen, seinen 900 Krog-Rätseln und seinem losen Angang an die Handlung nicht über die gesamte Spielzeit hinweg fesseln. Nach gut 50 Stunden hatte ich das Abenteuer abgeschlossen, nachdem ich alle Titanen, alle versteckten Erinnerungen und gut die Hälfte aller Schreine erlebt hatte. Die Inflation an Waffen, die hakelige Steuerung beim Waffenwechsel und die Einschränkung durch Aspekte wie die Ausdaueranzeige hatten mir eine Menge Motivation gekostet. "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" wirkte auf mich wie ein Spiel, das sich ausschließlich rund um die Schreine gebildet hatte und dessen Geschichte nie an Fahrt aufnehmen konnte. Schließlich kann man das Spiel abschließen ohne nur einen der Dungeons zu spielen. Welche Relevanz haben dementsprechend die verschiedenen Geschichten, die rund um die Recken gesponnen wurden, wenn ich mich direkt in das Schloss begeben kann? 

Zumal mich die Dungeons, die einen in die vier verschiedenen Titanen führen sollten, nie mitreißen konnten. Mir fehlten all die packenden Rätsel, Zwischenbosse und Bossgegner, die mir in "Ocarina of Time", "Majora's Mask", "Wind Waker", "A Link to the Past" und vielen Handheld-Ablegern denkwürdige Geschichten geboten hatten. Stattdessen wurde ich mit Dungeons konfrontiert, in denen kaum Gegner zu finden waren und deren Bossgegner allesamt aus demselben Artwork-Potpourri zu kommen schienen.

Im Weiteren fehlte mir zumeist auch die Motivation Gebiete ausgiebig zu erkunden, in denen keinerlei Hauptmissionen zu finden waren. All dies spielte zudem damit hinein, dass mir auch die Abwechslung bei den Gegnerarten fehlte. Wie viele Schleime, Bokblins, Echsalfos und Leunen habe ich im Laufe des Spiels getötet? 

All dies sollte letztendlich darin resultieren, dass "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" zwar durchaus positiv in Erinnerung bleibt, jedoch nicht mehr als eine Momentaufnahme des Jahres 2017 ist. Letztendlich ist das Action-Adventure nicht einmal mein persönliches Nintendo Switch-Spiel des Jahres.

Super Mario Odyssey - Power-Monde, wohin das Auge sieht


Mit "Super Mario Odyssey" hatte Nintendo Ende Oktober ein neues Abenteuer rund um den einstigen Klempner auf die Nintendo Switch gebracht, das mich letztendlich am meisten an den Konsolenhybriden gefesselt hatte, obwohl ich nach der Ankündigung noch nicht einmal allzu gespannt auf das Jump 'n' Run gewesen war.

Nintendo hat es geschafft mit Mario und Cappy ein Abenteuer auf den Bildschirm zu zaubern, was nicht nur wundervoll aussieht, sondern auch mit einem fließenden und spaßigen Gameplay zu begeistern weiß. Die Jagd nach den Power-Monden hatte mich über 50 Stunden gefesselt und dazu verleitet, dass ich jedes noch so kleine Geheimnis der Spielwelten aufgesogen hatte. Auch wenn mir nicht jedes Land gefiel (Grüße an das Seeland), sollte mich das gesamte Abenteuer mit seinem ikonischen Soundtrack, den nostalgischen Wechseln in die NES-Zeiten und seinen kleinen, aber feinen Geschichten stets motivieren. Ich rollte, hüpfte und flog durch Sand, Schnee und Mondstaub, um Prinzessin Peach ein weiteres Mal aus den Fängen meines Erzrivalen Bowser zu befreien.

Selbstverständlich sollte dieses Unterfangen nicht ohne Blessuren gelingen. So mancher Herausforderungsraum sorgte für Verzweiflung, so manche Aufgabe sorgte für Kopfzerbrechen und so manche Suche nach den besonderen Levelmünzen sorgte für Ratlosigkeit. Doch all diese Hürden sollten mich für sämtliche Herausforderungen wappnen, indem sie mich eins mit der Steuerung werden ließen.

Allerdings hatte auch "Super Mario Odyssey" einige Schwächen, die es für mich letztendlich nur zu einem der besten Spiele und nicht zu dem besten Spiel des Jahres gemacht hatten. Der allgemeine Schwierigkeitsgrad von "Super Mario Odyssey" war letztendlich nicht sonderlich fordernd. Selbstverständlich sollten vereinzelte Aufgaben Probleme bereiten, jedoch war es insgesamt ein relativ simples Unterfangen das komplette Spiel abzuschließen. Im Weiteren war die Inflation an Power-Monden, die teilweise lediglich plump in den Welten platziert worden waren, ein Punkt, der mich mit fortlaufender Spielzeit stören sollte. Vor allem in Bezug auf die zusätzlichen Monde, die nach dem Abschluss der Handlung in den Welten verteilt wurden, wirkte vieles uninspiriert. Allerdings sollte das ausgiebige Münzenfarmen, um die restlichen 100+ Power-Monde in den Shops zu kaufen, der Sargnagel im Rennen um den Titel als bestes Spiel des Jahres werden. "Super Mario Odyssey" fiel sogar aus den Top 3 heraus.

Nichtsdestotrotz konnte mich im ersten Jahr der Nintendo Switch kein Titel so sehr begeistern wie "Super Mario Odyssey". Aus dem Sand-Königreich führte die Reise direkt nach Ägypten.

Assassin's Creed Origins - Wenn des Medjais Klinge um Mitternacht durch die Luft schneidet


Ubisoft hat es geschafft! "Assassin's Creed: Origins" sollte ein Meuchelmörder-Abenteuer werden, das mich mit seiner Spielwelt so sehr in den Bann zieht, dass ich mit dem Medjai Bayek jeden Winkel Ägyptens untersuchen möchte. Ich tauchte in die detaillierte Darstellung des antiken Königreichs ein, untersuchte Grabkammern und infiltrierte Festungen und Banditenlager, um neue Waffen und Materialien zu finden. Schließlich sollte meine Ausrüstung so stark wie möglich sein, wenn ich mich Krokodilen, Nilpferden sowie den Phylakes entgegenstelle.

Zugegebenermaßen konnte mich "Assassin's Creed: Origins" trotz verschiedener Schwächen im Spiel- und Missionsdesign mitreißen. Das Kampfsystem, das erstmals einen actionbasierten Ansatz verfolgt und nicht mehr nur verschiedene Animationen aneinanderreiht, die man nicht mitten in der Aktion abbrechen kann, war solide. Die Auswahl an Waffen, die allesamt mit verschiedenen Boni und Fähigkeiten daherkamen, war für mich persönlich zwar belanglos, da ich stets an meinem Schwert, meinem Streitkolben und meinem Schild festgehalten habe, jedoch hat es zumindest immer motiviert Ausschau nach neuen Waffen zu halten. Der Kampf vom Rücken des Pferdes bzw. Kamels war mir immer zu unpräzise, sodass ich mich entweder auf meinen Bogen verlassen hatte oder selbst in den aggressiven Nahkampf übergegangen war.

Das Missionsdesign von "Assassin's Creed: Origins" war nicht mehr als Beiwerk, das mich noch etwas mehr in die Welt eintauchen ließ. Viele Nebenmissionen waren in Bezug auf die Aufgaben eintönig und schickten einen von Ort zu Ort, sodass sie mit der Zeit auch überaus langatmig wurden. Dadurch waren sie für mich auf Dauer eher störend. Dies gilt über die Zeit hinweg auch für die Masse an Fragezeichen, die mich stets mit kleinen Lagern, Tierverstecken, Grabmälern und weiteren Aufgaben beschäftigen sollten.

Allerdings sollte auch die Hauptgeschichte nie vollkommen überzeugen. Die Rache von Bayek und Aya konnte mich zwar immer wieder einmal mit vereinzelten Momenten in den Bann ziehen und in Erinnerung bleiben ─ man erinnere sich nur an Apophis und den packend inszenierten Kampf. Jedoch konnte die Handlung nie im Gesamten auf mich wirken, was teils an der gelegentlich lahmen Inszenierung, teils an dem schwachen Skript und teils an dem meist aufkommenden Verlust eines roten Fadens in Open-World-Spielen liegt. Die Geschichte rund um die Gründung des Assassinen-Ordens stellt nichtsdestotrotz innerhalb der Reihe einen bedeutenden Strang dar, der die Zeit überdauern wird. 

"Assassin's Creed: Origins" ist und bleibt ein Action-Adventure, das mich in eine Spielwelt ziehen konnte, die überaus lebendig wirkt und mich aus diesem Grund stets zum Weiterspielen und zum Erkunden angeregt hatte. Die Geheimnisse in den Pyramiden, die Tempel im Mondschein, die Krokodile in Memphis und das geschäftige Treiben in Alexandria haben mir immer wieder ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert, obwohl "Assassin's Creed: Origins" einige Defizite hat. Wie kann man gegen ein Spiel argumentieren, das einfach nur Spaß gemacht hat?

Injustice 2, F1 2017 und Madden NFL 18 - Sammelwahn, Rennspaß und Sportdrama


Im Weiteren folgen noch einige weitere Spiele, die mir im vergangenen Jahr viel Spaß bereitet haben und die mich teilweise auch sehr überrascht haben.

Mit "Injustice 2" konnte NetherRealm ein Kampfspiel auf den Bildschirm zaubern, das nicht nur unfassbar gut aussah und beeindruckende Gesichtsanimationen zu bieten hatte, sondern mit einer packend inszenierten Geschichte meist sogar besser als jeder DC-Kinofilm gewesen ist. Der Konflikt zwischen Batman und Superman, die sich trotz Differenzen zusammenschließen müssen, um den Angriff Brainiacs abzuwehren, hatte mich so sehr mitgerissen, dass ich das Spiel pausiert und im Eiltempo die Geschichte des Vorgängers "Injustice: Gods Among Us" nachgeholt hatte. Ich wollte unbedingt die komplette Geschichte erleben und alle Rivalitäten nachvollziehen können.

Mit einer Vielzahl an Singleplayer-Inhalten konnte "Injustice 2" über Stunden hinweg motivieren. Schließlich konnte ich im Multiversum zahlreiche Herausforderungen unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen abschließen und neue Ausrüstung für die zahlreichen Kämpfer freischalten. Vor allem mit The Flash hatte ich meinen Spaß, da sein Fokus auf den Nahkampf meinem Spielstil sehr nahe kommt. All die Stunden im Multiversum konnten auch kaschieren, dass mich der Onlinemodus in diesem Prügler nie interessiert hatte. 

Ich bin kein Fan von Rennspielen, jedoch konnte mich im vergangenen Jahr mit "F1 2017" ein Titel wirklich überzeugen. Wie schon bei "Injustice 2" hatten mich die Onlinefunktionen nicht interessiert. Stattdessen habe ich mich im Cockpit eines Saubers in die Karriere gestürzt, Nach etwas Feinjustierung beim Schwierigkeitsgrad konnte ich mich über die kompletten Renndistanzen in packende Positionskämpfe verwickeln lassen. Schließlich sollten Siege mit einem Sauber unmöglich sein. Das Fahrgefühl, die im Vergleich zum Vorgänger verbesserte KI, das hervorragende Wettersystem und die abwechslungsreichere Karriere, die vor allem auch mit den Fahrzeugverbesserungen deutlich mehr Tiefe erhalten hat, konnten mich fesseln und dazu bewegen so manche Runde um die Strecken dieser Welt zu fahren.

Eine wirkliche Überraschung war jedoch "Madden NFL 18". Ich bin ein enormer Fan von Sportspielen und die Football-Simulation konnte mich mit einer gut inszenierten Geschichte bewegen. Erstmals in der Reihe hatte EA Tiburon einen Story-Modus ins Spiel integriert, dessen Verlauf mich vollkommen auf dem falschen Fuß erwischt und meine Erwartungen über den Haufen geworfen hatte. In "Madden NFL 18" ist man kein Superstar, man ist nicht der Auserwählte, der die NFL im Sturm erobern wird, man ist letztendlich ein talentierter Spieler, der im College aufgrund persönlicher Probleme seine Sachen und seine Karriere hingeschmissen hatte. 

Nachdem ich in diesem Jahr auch meinen Vater verloren hatte, konnte mich die Geschichte rund um Verlust, Trauer und Bewältigung dieser Erfahrung emotional bewegen. Wenn ich bedenke, dass es sich hier um eine Geschichte in einem Sportspiel handelt, kann ich es nicht anders sagen: "Madden NFL 18" ist das beste Sportspiel des Jahres. Spielerisch blieb zwar vieles beim Alten und die Innovationen waren rar, jedoch glänzte die diesjährige Simulation mit einem großartigen Balancing, einem weiterhin motivierenden Franchise-Modus und eben dieser für mich persönlich ergreifenden Geschichte.


Gorogoa, Golf Story, Hob - Indies zum Denken, Lachen und Erkunden


Allerdings sollten mich im vergangenen Jahr nicht nur Produktionen großer Entwickler und Publisher begeistern. Ich hatte auch so manchen Indietitel gespielt, der mich zum Denken anregen, zum Lachen bringen oder lediglich zum Erkunden auffordern sollte.

Mit "Gorogoa" hatte ich mir auf der Nintendo Switch einen kleinen, aber feinen Puzzler zu Gemüte geführt, der mit seinem einzigartigen Spielkonzept und seinen handgezeichneten Grafiken eine Geschichte über ein Leben erzählt hatte, das vom Krieg und dem Wunsch nach Frieden geprägt wurde.

Um die verschiedenen Rätsel zu lösen, muss man bis zu vier Kacheln, die jeweils eigene Szenen zeigen, übereinander legen oder miteinander verbinden. Dadurch ergeben sich neue Wege und weitere Möglichkeiten, die die Geschichte nach und nach vorantreiben. Obwohl "Gorogoa" nur knapp zwei Stunden Spielzeit zu bieten hat, bleibt das Spiel länger im Gedächtnis, da die lediglich durch Bilder erzählte Geschichte länger auf einen wirkt.

2017 konnte auch ein Nintendo Switch-exklusiver Indietitel namens "Golf Story" mein Interesse erwecken. Diese Mischung eines klassischen SNES-Rollenspiels und eines Sportspiels hatte es mir mit seinem etwas schrägen Humor und seinem nicht allzu ernsthaften Angang an den Golfsport angetan. Das Spiel hat zwar mit einigen technischen und auch spielerischen Problemen zu kämpfen, die einen gelegentlich etwas verwirren, jedoch hatte mich der Genremix und der Mut des jungen Zwei-Mann-Entwicklerteams so sehr begeistert, dass ich "Golf Story" trotz seiner Schwächen als einen meiner liebsten Indietitel des Jahres 2017 in Erinnerung behalte.

Das Action-Adventure "Hob" sollte der letzte Titel der "Torchlight"-Schöpfer von Runic Games werden und mich hat der Mix aus Rätseln, Erkundungen und der daraus resultierenden Veränderung der Spielwelt begeistert. In einer dystopischen Welt versucht man eine schreckliche Plage zurückzudrängen, wobei man nach und nach neue Fähigkeiten und Upgrades erhält, die bei den Kämpfen, Rätseln und der Erkundung behilflich sind. "Hob" versprüht den Charme eines klassischen "The Legend of Zelda" und bietet eine gut durchdachte Spielwelt, die mich mit einer minimalistischen Erzählung in den Bann gezogen hatte. Da können auch gelegentliche Kamera- und Steuerungsprobleme keinen Schaden anrichten.

Zu viele Geschichten für ein Jahr ...


Das Spielejahr 2017 war mit so vielen Titeln vollgepackt, dass ich selbstverständlich noch nicht alles spielen konnte, was mich interessiert hatte. Einige Spiele wie "Hellblade: Senua's Sacrifice". "What Remains of Edith Finch", "Pyre" oder auch "Night in the Woods" befinden sich weiterhin in meiner Sammlung an Titeln, die ich in den nächsten Monaten noch durchspielen möchte.

Einige andere Spiele, die ich im vergangenen Jahr zwar gespielt habe, die mich jedoch nicht vollends überzeugen konnten, waren unter anderem "Mittelerde: Schatten des Krieges" sowie "Xenoblade Chronicles 2". Beide Spiele können mit einem ansprechenden Gameplay punkten. Die Geschichten, verschiedene technische Probleme und auch einige spielerische Entscheidungen sollten mir jedoch bei beiden Spielen eher negativ in Erinnerung bleiben.