Sonntag, 4. Februar 2018

Von Hyrule über New Donk City bis nach Alexandria - Die "Honorable Mentions" der besten Spiele des Jahres 2017

Wirft man einen Blick auf den Kalender, liegt das Jahr 2017 bereits mehr als einen Monat hinter uns. Der Februar ist angebrochen, mein Rasen ist schneebedeckt und vereinzelte Sonnenstrahlen tauchen meinen Balkon und meine Wohnung in ein seichtes Gelb. Nichtsdestotrotz konnte ich mit dem letzten Jahr noch nicht vollständig abschließen, solange ich nicht einige der für mich interessantesten und wichtigsten Spiele gespielt habe.

Als 2017 vor der Tür stand, war ich durchaus gespannt. Mit der Nintendo Switch befand sich eine neue Konsole kurz vor der Veröffentlichung, mit "Yakuza Zero" sollte eine meiner liebsten Spielereihen endlich auch im Westen den Weg auf die PlayStation 4 finden und mit "Persona 5" erschien eines meiner meist erwarteten Spiele der letzten Jahre, nachdem ich bereits die Vorgänger und die "Shin Megami Tensei"-Reihe Wochen über Wochen genossen hatte.
Inzwischen habe ich den Großteil der Spiele, die mich im vergangenen Jahr angesprochen hatten, gespielt und bin bereit ein Fazit zu meinen Lieblingsspielen des Jahres 2017 zu ziehen.

In diesem Beitrag befasse ich mich zunächst mit meinen "Honorable Mentions", die mich zwar begeistern konnten, jedoch nicht in meinen persönlichen Top 3 wiederzufinden sind. Die für mich drei besten Spiele des Jahres erhalten jeweils einen eigenen Beitrag.

The Legend of Zelda: Breath of the Wild - Zu viel Freiheit für einen einzelnen Helden


Im März 2017 erschien die Nintendo Switch im weltweiten Handel und ich konnte die neue Konsole bereits zum Launch begrüßen und mit "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" ein Action-Adventure genießen, das für reichlich Furore sorgen sollte.

Für mich bedeutete der Start in das neueste Abenteuer des spitzohrigen Helden mehr als nur den Beginn einer weiteren Reise. Für mich war es die Rückkehr zu meinen Wurzeln. Als Gamer war ich mit dem Nintendo Entertainment System sowie dem Super Nintendo Entertainment System aufgewachsen, sodass ich bereits einige Abenteuer mit Link erlebt und Kämpfe gegen Ganon bestritten hatte. Allerdings war ich mit der PlayStation 2 zur Sony-Seite gewechselt und hatte seitdem nur noch sporadisch die Möglichkeit Nintendo-Spiele auf dem Gamecube oder der Wii eines Freundes zu spielen. Nintendo war ein Teil meiner Vergangenheit. Mit der Nintendo Switch wollte ich, dass Link, Mario und Co. wieder ein Teil meiner Gegenwart sind.

Dementsprechend groß waren meine Erwartungen und Hoffnungen bezüglich "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" und in weiten Teilen wusste das Spiel auch zu überzeugen. Der erste Blick in die weite Welt von Hyrule beschert mir noch Monate später Gänsehaut. Gemeinsam mit zwei meiner Freunde saß ich am ersten Abend vor dem Fernseher und wenn man uns beobachtet hätte, hätte man gesehen, wie drei Männer im Alter von nahezu 30 Jahren wieder zu Kindern werden, wenn sie erstmals die Ruinen der Zitadelle der Zeit entdecken und eine Stunde über "The Legend of Zelda: Ocarina of Time" diskutieren. Bei jeder kleinen Nuance des Gameplays, das einen mit Bomben, dem Vereisen des Wassers, einem Magneten und der Stase der Gegenstände zahlreiche Möglichkeiten gibt, die man im ersten Moment nicht bedenkt, erwischten wir uns dabei, wie wir begeistert experimentierten. Das Zubereiten von Nahrungsmitteln, um die eigenen Fähigkeiten zu verstärken und das Lösen kleiner Rätsel hatte uns bereits auf dem Vergessenen Plateau die Kinnlade herunterfallen lassen. Dabei verlor man nie den gewohnten Charme, indem man kleine Animationen wie Links Zittern in kalten Gebieten eingebunden hat. Die weiteren spielerischen Möglichkeiten, die mit dem Klettern, dem Tag- und Nachtwechsel und den verschiedenen Survivalaspekten geboten wurden, waren im Sinne der kompletten Freiheit der Spiele nur die Kirsche auf der Torte.

Allerdings konnte mich "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" mit seinen 120 Rätselschreinen, seinen 900 Krog-Rätseln und seinem losen Angang an die Handlung nicht über die gesamte Spielzeit hinweg fesseln. Nach gut 50 Stunden hatte ich das Abenteuer abgeschlossen, nachdem ich alle Titanen, alle versteckten Erinnerungen und gut die Hälfte aller Schreine erlebt hatte. Die Inflation an Waffen, die hakelige Steuerung beim Waffenwechsel und die Einschränkung durch Aspekte wie die Ausdaueranzeige hatten mir eine Menge Motivation gekostet. "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" wirkte auf mich wie ein Spiel, das sich ausschließlich rund um die Schreine gebildet hatte und dessen Geschichte nie an Fahrt aufnehmen konnte. Schließlich kann man das Spiel abschließen ohne nur einen der Dungeons zu spielen. Welche Relevanz haben dementsprechend die verschiedenen Geschichten, die rund um die Recken gesponnen wurden, wenn ich mich direkt in das Schloss begeben kann? 

Zumal mich die Dungeons, die einen in die vier verschiedenen Titanen führen sollten, nie mitreißen konnten. Mir fehlten all die packenden Rätsel, Zwischenbosse und Bossgegner, die mir in "Ocarina of Time", "Majora's Mask", "Wind Waker", "A Link to the Past" und vielen Handheld-Ablegern denkwürdige Geschichten geboten hatten. Stattdessen wurde ich mit Dungeons konfrontiert, in denen kaum Gegner zu finden waren und deren Bossgegner allesamt aus demselben Artwork-Potpourri zu kommen schienen.

Im Weiteren fehlte mir zumeist auch die Motivation Gebiete ausgiebig zu erkunden, in denen keinerlei Hauptmissionen zu finden waren. All dies spielte zudem damit hinein, dass mir auch die Abwechslung bei den Gegnerarten fehlte. Wie viele Schleime, Bokblins, Echsalfos und Leunen habe ich im Laufe des Spiels getötet? 

All dies sollte letztendlich darin resultieren, dass "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" zwar durchaus positiv in Erinnerung bleibt, jedoch nicht mehr als eine Momentaufnahme des Jahres 2017 ist. Letztendlich ist das Action-Adventure nicht einmal mein persönliches Nintendo Switch-Spiel des Jahres.

Super Mario Odyssey - Power-Monde, wohin das Auge sieht


Mit "Super Mario Odyssey" hatte Nintendo Ende Oktober ein neues Abenteuer rund um den einstigen Klempner auf die Nintendo Switch gebracht, das mich letztendlich am meisten an den Konsolenhybriden gefesselt hatte, obwohl ich nach der Ankündigung noch nicht einmal allzu gespannt auf das Jump 'n' Run gewesen war.

Nintendo hat es geschafft mit Mario und Cappy ein Abenteuer auf den Bildschirm zu zaubern, was nicht nur wundervoll aussieht, sondern auch mit einem fließenden und spaßigen Gameplay zu begeistern weiß. Die Jagd nach den Power-Monden hatte mich über 50 Stunden gefesselt und dazu verleitet, dass ich jedes noch so kleine Geheimnis der Spielwelten aufgesogen hatte. Auch wenn mir nicht jedes Land gefiel (Grüße an das Seeland), sollte mich das gesamte Abenteuer mit seinem ikonischen Soundtrack, den nostalgischen Wechseln in die NES-Zeiten und seinen kleinen, aber feinen Geschichten stets motivieren. Ich rollte, hüpfte und flog durch Sand, Schnee und Mondstaub, um Prinzessin Peach ein weiteres Mal aus den Fängen meines Erzrivalen Bowser zu befreien.

Selbstverständlich sollte dieses Unterfangen nicht ohne Blessuren gelingen. So mancher Herausforderungsraum sorgte für Verzweiflung, so manche Aufgabe sorgte für Kopfzerbrechen und so manche Suche nach den besonderen Levelmünzen sorgte für Ratlosigkeit. Doch all diese Hürden sollten mich für sämtliche Herausforderungen wappnen, indem sie mich eins mit der Steuerung werden ließen.

Allerdings hatte auch "Super Mario Odyssey" einige Schwächen, die es für mich letztendlich nur zu einem der besten Spiele und nicht zu dem besten Spiel des Jahres gemacht hatten. Der allgemeine Schwierigkeitsgrad von "Super Mario Odyssey" war letztendlich nicht sonderlich fordernd. Selbstverständlich sollten vereinzelte Aufgaben Probleme bereiten, jedoch war es insgesamt ein relativ simples Unterfangen das komplette Spiel abzuschließen. Im Weiteren war die Inflation an Power-Monden, die teilweise lediglich plump in den Welten platziert worden waren, ein Punkt, der mich mit fortlaufender Spielzeit stören sollte. Vor allem in Bezug auf die zusätzlichen Monde, die nach dem Abschluss der Handlung in den Welten verteilt wurden, wirkte vieles uninspiriert. Allerdings sollte das ausgiebige Münzenfarmen, um die restlichen 100+ Power-Monde in den Shops zu kaufen, der Sargnagel im Rennen um den Titel als bestes Spiel des Jahres werden. "Super Mario Odyssey" fiel sogar aus den Top 3 heraus.

Nichtsdestotrotz konnte mich im ersten Jahr der Nintendo Switch kein Titel so sehr begeistern wie "Super Mario Odyssey". Aus dem Sand-Königreich führte die Reise direkt nach Ägypten.

Assassin's Creed Origins - Wenn des Medjais Klinge um Mitternacht durch die Luft schneidet


Ubisoft hat es geschafft! "Assassin's Creed: Origins" sollte ein Meuchelmörder-Abenteuer werden, das mich mit seiner Spielwelt so sehr in den Bann zieht, dass ich mit dem Medjai Bayek jeden Winkel Ägyptens untersuchen möchte. Ich tauchte in die detaillierte Darstellung des antiken Königreichs ein, untersuchte Grabkammern und infiltrierte Festungen und Banditenlager, um neue Waffen und Materialien zu finden. Schließlich sollte meine Ausrüstung so stark wie möglich sein, wenn ich mich Krokodilen, Nilpferden sowie den Phylakes entgegenstelle.

Zugegebenermaßen konnte mich "Assassin's Creed: Origins" trotz verschiedener Schwächen im Spiel- und Missionsdesign mitreißen. Das Kampfsystem, das erstmals einen actionbasierten Ansatz verfolgt und nicht mehr nur verschiedene Animationen aneinanderreiht, die man nicht mitten in der Aktion abbrechen kann, war solide. Die Auswahl an Waffen, die allesamt mit verschiedenen Boni und Fähigkeiten daherkamen, war für mich persönlich zwar belanglos, da ich stets an meinem Schwert, meinem Streitkolben und meinem Schild festgehalten habe, jedoch hat es zumindest immer motiviert Ausschau nach neuen Waffen zu halten. Der Kampf vom Rücken des Pferdes bzw. Kamels war mir immer zu unpräzise, sodass ich mich entweder auf meinen Bogen verlassen hatte oder selbst in den aggressiven Nahkampf übergegangen war.

Das Missionsdesign von "Assassin's Creed: Origins" war nicht mehr als Beiwerk, das mich noch etwas mehr in die Welt eintauchen ließ. Viele Nebenmissionen waren in Bezug auf die Aufgaben eintönig und schickten einen von Ort zu Ort, sodass sie mit der Zeit auch überaus langatmig wurden. Dadurch waren sie für mich auf Dauer eher störend. Dies gilt über die Zeit hinweg auch für die Masse an Fragezeichen, die mich stets mit kleinen Lagern, Tierverstecken, Grabmälern und weiteren Aufgaben beschäftigen sollten.

Allerdings sollte auch die Hauptgeschichte nie vollkommen überzeugen. Die Rache von Bayek und Aya konnte mich zwar immer wieder einmal mit vereinzelten Momenten in den Bann ziehen und in Erinnerung bleiben ─ man erinnere sich nur an Apophis und den packend inszenierten Kampf. Jedoch konnte die Handlung nie im Gesamten auf mich wirken, was teils an der gelegentlich lahmen Inszenierung, teils an dem schwachen Skript und teils an dem meist aufkommenden Verlust eines roten Fadens in Open-World-Spielen liegt. Die Geschichte rund um die Gründung des Assassinen-Ordens stellt nichtsdestotrotz innerhalb der Reihe einen bedeutenden Strang dar, der die Zeit überdauern wird. 

"Assassin's Creed: Origins" ist und bleibt ein Action-Adventure, das mich in eine Spielwelt ziehen konnte, die überaus lebendig wirkt und mich aus diesem Grund stets zum Weiterspielen und zum Erkunden angeregt hatte. Die Geheimnisse in den Pyramiden, die Tempel im Mondschein, die Krokodile in Memphis und das geschäftige Treiben in Alexandria haben mir immer wieder ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert, obwohl "Assassin's Creed: Origins" einige Defizite hat. Wie kann man gegen ein Spiel argumentieren, das einfach nur Spaß gemacht hat?

Injustice 2, F1 2017 und Madden NFL 18 - Sammelwahn, Rennspaß und Sportdrama


Im Weiteren folgen noch einige weitere Spiele, die mir im vergangenen Jahr viel Spaß bereitet haben und die mich teilweise auch sehr überrascht haben.

Mit "Injustice 2" konnte NetherRealm ein Kampfspiel auf den Bildschirm zaubern, das nicht nur unfassbar gut aussah und beeindruckende Gesichtsanimationen zu bieten hatte, sondern mit einer packend inszenierten Geschichte meist sogar besser als jeder DC-Kinofilm gewesen ist. Der Konflikt zwischen Batman und Superman, die sich trotz Differenzen zusammenschließen müssen, um den Angriff Brainiacs abzuwehren, hatte mich so sehr mitgerissen, dass ich das Spiel pausiert und im Eiltempo die Geschichte des Vorgängers "Injustice: Gods Among Us" nachgeholt hatte. Ich wollte unbedingt die komplette Geschichte erleben und alle Rivalitäten nachvollziehen können.

Mit einer Vielzahl an Singleplayer-Inhalten konnte "Injustice 2" über Stunden hinweg motivieren. Schließlich konnte ich im Multiversum zahlreiche Herausforderungen unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen abschließen und neue Ausrüstung für die zahlreichen Kämpfer freischalten. Vor allem mit The Flash hatte ich meinen Spaß, da sein Fokus auf den Nahkampf meinem Spielstil sehr nahe kommt. All die Stunden im Multiversum konnten auch kaschieren, dass mich der Onlinemodus in diesem Prügler nie interessiert hatte. 

Ich bin kein Fan von Rennspielen, jedoch konnte mich im vergangenen Jahr mit "F1 2017" ein Titel wirklich überzeugen. Wie schon bei "Injustice 2" hatten mich die Onlinefunktionen nicht interessiert. Stattdessen habe ich mich im Cockpit eines Saubers in die Karriere gestürzt, Nach etwas Feinjustierung beim Schwierigkeitsgrad konnte ich mich über die kompletten Renndistanzen in packende Positionskämpfe verwickeln lassen. Schließlich sollten Siege mit einem Sauber unmöglich sein. Das Fahrgefühl, die im Vergleich zum Vorgänger verbesserte KI, das hervorragende Wettersystem und die abwechslungsreichere Karriere, die vor allem auch mit den Fahrzeugverbesserungen deutlich mehr Tiefe erhalten hat, konnten mich fesseln und dazu bewegen so manche Runde um die Strecken dieser Welt zu fahren.

Eine wirkliche Überraschung war jedoch "Madden NFL 18". Ich bin ein enormer Fan von Sportspielen und die Football-Simulation konnte mich mit einer gut inszenierten Geschichte bewegen. Erstmals in der Reihe hatte EA Tiburon einen Story-Modus ins Spiel integriert, dessen Verlauf mich vollkommen auf dem falschen Fuß erwischt und meine Erwartungen über den Haufen geworfen hatte. In "Madden NFL 18" ist man kein Superstar, man ist nicht der Auserwählte, der die NFL im Sturm erobern wird, man ist letztendlich ein talentierter Spieler, der im College aufgrund persönlicher Probleme seine Sachen und seine Karriere hingeschmissen hatte. 

Nachdem ich in diesem Jahr auch meinen Vater verloren hatte, konnte mich die Geschichte rund um Verlust, Trauer und Bewältigung dieser Erfahrung emotional bewegen. Wenn ich bedenke, dass es sich hier um eine Geschichte in einem Sportspiel handelt, kann ich es nicht anders sagen: "Madden NFL 18" ist das beste Sportspiel des Jahres. Spielerisch blieb zwar vieles beim Alten und die Innovationen waren rar, jedoch glänzte die diesjährige Simulation mit einem großartigen Balancing, einem weiterhin motivierenden Franchise-Modus und eben dieser für mich persönlich ergreifenden Geschichte.


Gorogoa, Golf Story, Hob - Indies zum Denken, Lachen und Erkunden


Allerdings sollten mich im vergangenen Jahr nicht nur Produktionen großer Entwickler und Publisher begeistern. Ich hatte auch so manchen Indietitel gespielt, der mich zum Denken anregen, zum Lachen bringen oder lediglich zum Erkunden auffordern sollte.

Mit "Gorogoa" hatte ich mir auf der Nintendo Switch einen kleinen, aber feinen Puzzler zu Gemüte geführt, der mit seinem einzigartigen Spielkonzept und seinen handgezeichneten Grafiken eine Geschichte über ein Leben erzählt hatte, das vom Krieg und dem Wunsch nach Frieden geprägt wurde.

Um die verschiedenen Rätsel zu lösen, muss man bis zu vier Kacheln, die jeweils eigene Szenen zeigen, übereinander legen oder miteinander verbinden. Dadurch ergeben sich neue Wege und weitere Möglichkeiten, die die Geschichte nach und nach vorantreiben. Obwohl "Gorogoa" nur knapp zwei Stunden Spielzeit zu bieten hat, bleibt das Spiel länger im Gedächtnis, da die lediglich durch Bilder erzählte Geschichte länger auf einen wirkt.

2017 konnte auch ein Nintendo Switch-exklusiver Indietitel namens "Golf Story" mein Interesse erwecken. Diese Mischung eines klassischen SNES-Rollenspiels und eines Sportspiels hatte es mir mit seinem etwas schrägen Humor und seinem nicht allzu ernsthaften Angang an den Golfsport angetan. Das Spiel hat zwar mit einigen technischen und auch spielerischen Problemen zu kämpfen, die einen gelegentlich etwas verwirren, jedoch hatte mich der Genremix und der Mut des jungen Zwei-Mann-Entwicklerteams so sehr begeistert, dass ich "Golf Story" trotz seiner Schwächen als einen meiner liebsten Indietitel des Jahres 2017 in Erinnerung behalte.

Das Action-Adventure "Hob" sollte der letzte Titel der "Torchlight"-Schöpfer von Runic Games werden und mich hat der Mix aus Rätseln, Erkundungen und der daraus resultierenden Veränderung der Spielwelt begeistert. In einer dystopischen Welt versucht man eine schreckliche Plage zurückzudrängen, wobei man nach und nach neue Fähigkeiten und Upgrades erhält, die bei den Kämpfen, Rätseln und der Erkundung behilflich sind. "Hob" versprüht den Charme eines klassischen "The Legend of Zelda" und bietet eine gut durchdachte Spielwelt, die mich mit einer minimalistischen Erzählung in den Bann gezogen hatte. Da können auch gelegentliche Kamera- und Steuerungsprobleme keinen Schaden anrichten.

Zu viele Geschichten für ein Jahr ...


Das Spielejahr 2017 war mit so vielen Titeln vollgepackt, dass ich selbstverständlich noch nicht alles spielen konnte, was mich interessiert hatte. Einige Spiele wie "Hellblade: Senua's Sacrifice". "What Remains of Edith Finch", "Pyre" oder auch "Night in the Woods" befinden sich weiterhin in meiner Sammlung an Titeln, die ich in den nächsten Monaten noch durchspielen möchte.

Einige andere Spiele, die ich im vergangenen Jahr zwar gespielt habe, die mich jedoch nicht vollends überzeugen konnten, waren unter anderem "Mittelerde: Schatten des Krieges" sowie "Xenoblade Chronicles 2". Beide Spiele können mit einem ansprechenden Gameplay punkten. Die Geschichten, verschiedene technische Probleme und auch einige spielerische Entscheidungen sollten mir jedoch bei beiden Spielen eher negativ in Erinnerung bleiben.

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